Feiere Erfolge. Feiere Fortschritt

Es gibt viele Gründe zum Glücklichsein! Und es gibt noch viel mehr Gründe zum Unglücklichsein. Und auf letztere fokussieren wir meistens. Wir sind frustriert, weil etwas nicht so läuft, wie wir es uns erhofft haben. Dabei übersehen wir, was wir schon alles geschafft haben. Und genau auf diese Dinge solltest du fokussieren – selbst wenn sie auf den ersten Blick klein und unbedeutend erscheinen. Das wird umso wichtiger, wenn dir niemand mehr sagt, was du alles gut machst, niemand dir ein »Bravo« ins Heft schreibt oder dir auf die Schulter klopft. Spätestens dann ist höchste Zeit, deinen eigenen Erfolg zu feiern. Du kannst direkt loslegen. Feiern ohne Schnickschnack. Hier und jetzt in dem Moment kannst du deinen Fortschritt feiern.

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Ich hatte viele Gründe zum Glücklichsein. Und war es lange trotzdem nicht. Eine unbewusste Entscheidung ließ zu, dass ich unglücklich war. Weil A, B oder C nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte übersehen, wie weit ich schon gekommen war. Meine unerreichten Ziele und Visionen gruben ein Loch in mir. Raubten mir Energie, die nächste Aufgabe anzugehen. »Was habe ich eigentlich schon geschafft?«, fragte ich mich. Ich hätte brüllen können. Alles so mittelmäßig, nichts war mir gut genug. Als ich mir jedoch überlegte, wie ich mich mit Anfang zwanzig fühlte, wie mein Leben damals aussah, war mein Fortschritt glasklar. Ich hatte richtig viel erreicht, was sich mein siebzehnjähriges Ich niemals hätte vorstellen können. Doch am besten fühlte es sich für mich an, mein Selbstvertrauen und mein Selbstwertgefühl aufgebaut zu haben. Diese innere Souveränität, dass mich nichts mehr so leicht aus der Spur wirft. Vor allem seit ich selbstständige Unternehmerin bin. All die Dinge, die ich mich anzusprechen traue, dass ich öffentlich für ein gutes Arbeitsleben einstehe und mit all meinen Skills und Talenten jeden Tag dafür aufstehe. Dranbleiben, ins eiskalte Wasser springen. Wenn dir niemand mehr sagt, was du alles gut machst, niemand dir ein »Bravo« ins Heft schreibt oder dir auf die Schulter klopft, ist es höchste Zeit, deinen eigenen Erfolg zu feiern. Nicht nur die großen Projekte und Veränderungen. Insbesondere die kleinen sind die Basis, damit du Kraft und Zuversicht aus diesen Momenten schöpfst und dir damit eine gute Arbeitsatmosphäre selbst erschaffst. Höre mit dem Warten auf. Du kannst direkt loslegen. Feiern ohne Schnickschnack: Es geht darum, dass du es fühlen kannst. Das Drumherum mit Prosecco und feierlicher Ansprache ist Schnee von gestern. Hier und jetzt in dem Moment kannst du deinen Fortschritt feiern.

One continuous line drawing of young happy male start up CEO and his subordinates celebrating their success achieve the business target. Team work goal concept single line draw design illustration

Ob bei dir im Change-Projekt, in deinem Employer Branding oder deiner eigenen Karriere – der Schlüssel zum Erfolg liegt nirgends im Außen. Einzig allein in dir. In deiner inneren Haltung, mit der du allem begegnest: Menschen, Situationen, Herausforderungen. Ob als Arbeitgeberin, Führungskraft oder Teammitglied. Ich finde: Wir müssen uns erlauben, uns erfolgreich zu fühlen. Jetzt, hier und heute. Egal wo du gerade stehst. Nicht erst, wenn du all deine Ziele erreicht hast. Die enden nie. Sollen sie auch nicht: Entwicklung erfüllt.

Rock your Work

Marianne, dreiundfünfzig Jahre, Personalleiterin, erzählte mir, dass sie ihre Mitarbeitergespräche verändern wollen. Niemand hatte Lust darauf. Weder Führungskräfte noch Teammitglieder. »Das kann ich verstehen«, sagte ich. »Niemand will bewertet werden, reduziert auf Kennzahlen oder ominöse Schlagworte wie Motivation oder Engagement auf einer Skala von eins bis zehn. Es geht darum, Mitarbeitende in ihrem Bedürfnis nach Wertschätzung und Entwicklung abzuholen. Sie zu befähigen, ihren eigenen Fortschritt wahrzunehmen. Und wenn ihr kein Silodenken mehr wollt, euch mehr Kollaboration wünscht, dann müssen die sozialen wie persönlichen Kompetenzen ebenso involviert und entwickelt werden. Doch nicht in einem Raster. Sondern indem der individuellen Entwicklungsperspektive mehr Raum gegeben wird. Und das Gespräch mit Fragen aktualisiert wird, die eure Mitarbeitenden empowert, unter dem Jahr selbstständig die eigenen Erfolge zu sehen und zu feiern.«

»Das klingt nach einem guten Plan«, erwiderte Marianne. »Zu Beginn waren die Führungskräfte skeptisch, als wir das neue Format vorstellten. Wir gaben ihnen Raum für alle Fragen und teilten unsere Überlegungen. Anstelle von abstrakten Schlagworten integrierten wir Reflexionsfragen, womit Erkenntnisse gewonnen werden, Erfolgserlebnisse wahrgenommen werden. Es geht darum, eigenverantwortlich eine eigene Bilanz ziehen zu können. Stärken zu stärken und die vielen Einflussfaktoren der eigenen Performance selbst herauszufinden.«

»Das Ergebnis war top: Ich hatte schon lange nicht mehr so ein gutes Gespräch mit meiner Führungskraft. Es war etwas ungewohnt: so tiefe Fragen, doch sie führten uns zu einem sehr vertrauensvollen Gespräch. Es hat ein gutes Gefühl bei mir hinterlassen und die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und mir als Führungskraft enorm verbessert.« Eine Grobstruktur zu haben, die viel Raum für menschliche Interaktion gab, ermöglichte ein echtes Gespräch, das wertvoll war. Das waren die Feedbacks, die Marianne erreichten und die sie nach der Lancierung des neuen Feedbackgesprächs mit mir teilte.

Genau so soll ein Feedbackgespräch sein. Ein positives Erlebnis, das Menschen einander näherbringt und motiviert. Wir hatten auch das Wording von Mitarbeitergespräch zu Feedbackgespräch aktualisiert. Denn Feedback erhielten beide: das Teammitglied von der Führungskraft und in einer kompakten Version die Führungskraft vom Teammitglied. Es stieß die Entwicklung von Führungskraft und Mitarbeitenden gleichermaßen an und motivierte sie, gemeinsam mit Vorfreude auf die nächsten Projekte zu blicken.

Arbeitskultur-Power-Tipp Feiere Fortschritt

Mit Fokus auf den persönlichen Fortschritt werden auch dein Mitarbeitergespräch, dein Jour fixe und dein Change-Projekt zur Kraft- und Motivationsquelle.

Was hast du heute gelernt?

Was ist dein Erfolgserlebnis heute?

Diese zwei einfachen Fragen schaffen eine gute Basis für eine Lernkultur. Es geht dabei nicht darum, noch besser zu werden, noch härter, noch schneller zu sein. Sondern anzuerkennen, was alles bereits in Bewegung ist.

Es ist ein Unterschied, erfolgreich auf dem Papier zu sein oder den Erfolg von Herzen spüren zu können. Erfolgreich ist nur, wer sich auch erfolgreich fühlt. Erlaube es dir. Es hängt nur von deiner Wahrnehmung ab, was du dir erlaubst, als Erfolg zu sehen. Das Geheimnis ist, täglich für ganz viele Erfolgsmomente zu sorgen. Nicht auf die großen Meilensteine zu warten. Oder bis dich jemand feiert. Du beginnst, dich selbst anzuerkennen. Deinen Fortschritt.

Das mag die E-Mail sein, die du seit Tagen vor dir herschiebst und dann endlich abschickst. Das mag das Gespräch mit der neuen Kollegin sein, die noch nicht im Team angekommen ist. Das mag eine Pause sein, die du nur für dich verbringst. Das mag eine Anfrage sein, die du dich zu stellen traust. Das mag die Lohnerhöhung, die Projekteingabe sein oder dass du jemandem einen Kaffee in die Besprechung mitbringst. Das mag sein, die Größe zu haben, einen Fehler zuzugeben. Das mag der Mut sein, anderen zu antworten: Nein, heute geht es mir nicht so gut, aber ich will nicht darüber reden.

 Anhaltende Glücksgefühle liegen in unserer Entwicklung. Nicht im Ergebnis. Dort sind sie flüchtig und
machen süchtig.

Es geht darum, die Kraft zu haben, deine Bedürfnisse zu kommunizieren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Das betrifft viele Kleinigkeiten wie: das Fenster offen versus geschlossen halten, mit Radio oder ohne. Die Lautstärke bei Online-Calls im Großraumbüro. Die Temperatur im Office. Haustiere im Office. Pausenzeiten im Homeoffice. Da hast du ganz viele Chancen, Erfolgserlebnisse zu schaffen. Indem du dein Anliegen ansprichst mit  Offenheit dafür, wie die Lösung aussehen könnte. Diese findet ihr dann im Dialog. Und das ist Fortschritt. Anstatt zu denken: Mensch, die anderen wollen es immer so und ich hätte es gerne anders. Nur wer weiß, was du brauchst, kann etwas ändern.

Erfolgserlebnisse teilen, anstatt zu jammern, was nicht läuft. Das ist an allen verschiedenen Kontaktpunkten möglich. Du kannst das für dich jeden Abend notieren. Du kannst das in deiner Teamsitzung jede Woche als Frage integrieren. Du kannst das in der Kaffeepause einfach fragen. Anstelle eines »Wie geht es dir?«

Natürliche Good Vibes selbst gemacht

Denn aus dem guten Gefühl eines Erfolgserlebnisses schöpfst du neue Energie fürs Weitermachen. Doch nicht, weil die anderen dir das geben. Sondern weil du zuerst dich selbst anerkennst. Nicht nur dein Wachstum kannst du feiern. Auch die wachsenden Lektionen oder Probleme sind ein Zeichen deines Fortschritts. Dein Effort und dein Engagement sind Fortschritt. Denn du könntest es auch nicht machen. Jede neue Perspektive, die du einnimmst, ist Wachstum.

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