Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, an einer Veranstaltung teilzunehmen, bei der die Bertelsmann Stiftung ihre neuesten Forschungsergebnisse zu beruflichen Übergangspfaden präsentierte. Die Daten und Erkenntnisse waren sowohl erstaunlich als auch alarmierend. Es wurde klar, dass berufliche Übergänge in der heutigen Arbeitswelt eine zentrale Rolle spielen und Unternehmen und Gewerkschaften gleichermaßen herausfordern.
Die beruflichen Übergangspfade zeigen deutlich die Komplexität und Vielfalt der heutigen Arbeitswelt. Die klassischen Karrierewege von einst sind längst überholt. Heute stehen die Arbeitnehmer vor einer Vielzahl von Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen, wenn es darum geht, ihren beruflichen Weg zu gestalten.
Hier konnte ich die Erkenntnisse der Bertelsmann Stiftung mit denen meiner eigenen Arbeit verbinden, dem von mir entwickelte Kompetenznavigator. Dieses innovative Tool, das ich bei meinen Kunden erfolgreich einsetze, dient dazu, Mitarbeiter:innen und auch die Geschäftsführung „aufzuwecken“. Es bietet eine klare Darstellung dessen, wo die Stärken und Schwächen, Möglichkeiten und Herausforderungen eines Unternehmens liegen. Indem man genau versteht, welche Kompetenzen im Unternehmen vorhanden sind und welche benötigt werden, können gezielte Entscheidungen getroffen werden, die zur Lösung des Fach- und Führungskräftemangels beitragen.
Fallbeispiele
Am einfachsten versteht man den Zusammenhang über ein Fallbeispiel. Nehmen wir dazu drei Mitarbeitende aus einer Firma. Die dargestellten Grafiken sind das Ergebnis aus der Analyse, die wir im Kompetenznavigator durchführen.
Beispiel 1: Stephanie aus dem Einkauf
Stephanie, eine engagierte Mitarbeiterin im Einkauf, stand vor der Herausforderung, ihre Rolle innerhalb des Unternehmens neu zu definieren. Mit dem Kompetenznavigator konnte sie ihre aktuellen Fähigkeiten und die Relevanz ihrer Arbeit im Kontext des gesamten Unternehmens besser verstehen. Durch das Feedback-Tool des Navigators wurde ihr bewusst, dass einige ihrer Aufgaben automatisierbar waren, und sie suchte aktiv nach Möglichkeiten zur Weiterbildung und Weiterentwicklung.
Innerhalb weniger Monate, unterstützt durch den Navigator, konnte Stephanie neue, wertvollere Tätigkeiten im Unternehmen übernehmen und ihre Gesamtwertung verbessern. Dies ist ein Beispiel dafür, wie der Kompetenznavigator individuellen Mitarbeitern helfen kann, ihre berufliche Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen.
Beispiel 2: Hans, der Geschäftsführer
Hans, ein langjähriger Geschäftsführer, hat den Kompetenznavigator genutzt, um ein besseres Verständnis für die Talente und Fähigkeiten innerhalb seines Unternehmens zu bekommen. Durch das Tool konnte er schnell erkennen, welche Abteilungen oder Mitarbeiter spezielle Schulungen oder Ressourcen benötigten. Dies ermöglichte ihm, proaktiv Entscheidungen zu treffen, die das Unternehmen insgesamt stärkten.
Beispiel 3: Alex aus dem Vertrieb
Alex, ein erfahrener Vertriebsmitarbeiter, fühlte sich in seiner Rolle zunehmend unzufrieden. Mit dem Kompetenznavigator konnte er feststellen, dass viele seiner Fähigkeiten in anderen Abteilungen oder Rollen besser genutzt werden könnten. Dies führte zu einer internen Versetzung, die nicht nur seine Zufriedenheit und Motivation steigerte, sondern auch einen deutlichen Mehrwert für das Unternehmen brachte.
Fazit
Für Unternehmer und Gewerkschafter gleichermaßen bietet der Kompetenznavigator eine Win-Win-Situation. Während Arbeitgeber ein tieferes Verständnis für die Stärken und Schwächen ihrer Belegschaft erhalten, bekommen Arbeitnehmer klare Einblicke in ihre berufliche Entwicklung und können gezielte Entscheidungen für ihre Karriere treffen.
Das Potential des Kompetenznavigators, den Fachkräftemangel zu adressieren, ist enorm. Er bietet nicht nur Lösungen für aktuelle Herausforderungen, sondern auch eine nachhaltige Strategie für zukünftige Personalentwicklungen.
Quellen: Untersuchung der Bertelsmann Stiftung zu beruflichen Übergangspfaden, Kompetenznavigator
Gebhard Borck ist der Transformations-Katalysator. Mit seinen aus der Praxis erprobten Denkwerkzeugen löst er konkrete, drängende Probleme. Und Borck ist mehr als ein Berater: Anstatt Luftschlösser zu bauen, deckt er auf, spricht Tacheles. Er ist Speaker, Bestsellerautor, Sparringpartner und gilt als Erfinder echter Fairness in der Wirtschaft.