Konkrete Ergebnisse statt endloser Diskussion

Wer kennt sie nicht – Meetings und Projektbesprechungen, die sich endlos im Kreis drehen und damit Welten entfernt sind von ihrem eigentlichen Sinn und Zweck: konkrete Ergebnisse und gemeinsame Lösungen hervorzubringen. Die Moderationsexpertin und Fachbuchautorin Michaela Stach zeigt, dass agiles Moderieren kein schnelllebiger Trend, sondern vielmehr eine lösungsorientierte Herangehensweise ist, um selbst bei komplexen Themenstellungen mit Effizienz und Wertschätzung zu konkreten Ergebnissen zu gelangen.

Vertrauen und Offenheit können entstehen

Agilität ist derzeit in aller Munde. Und das nicht nur im Projektmanagement. Es wird allerdings mitunter vergessen, dass das Herzstück hierbei nicht aus einzelnen Methoden, sondern vielmehr aus einem ganz eigenen Denkansatz besteht. Die Basis, auf die all die neuen Methoden aufsetzen, um am Ende auch erfolgreich zu sein, ist die Kultur und der Umgang miteinander. Und genau hier setzt die agile Moderation an! Wer agil moderiert, schafft in seinem Team ein Klima von Vertrauen und Offenheit. So ist es möglich, den Grundgedanken des agilen Handels, also das „kurz planen, starten, Fehler machen und daraus lernen“ auch tatsächlich in die Tat umzusetzen und zum Erfolg zu führen. Die Zusammenarbeit ist von einem konstruktiven Umgang mit Fehlern und nicht von Schuldzuweisungen geprägt.

Kollektive Intelligenz wird genutzt

In jedem Team gibt es vielfältige Expertisen. Durch agiles Moderieren gelingt es, diese zu vernetzen und komplexe Aufgaben effizient zu lösen. Hierzu braucht es neben der vielfältigen Fachexpertise auch einen Moderator, der den Prozess im Blick behält! Für Führungskräfte oder Projektmanager stellt diese Aufgabe zunächst eine gewisse Herausforderung dar. Doch meist sind die Mitarbeiter sowieso tiefer in ihren Fachthemen verwurzelt. Da darf sich die Führungskraft durchaus einmal inhaltlich zurücknehmen und als Begleiter aktiv werden. Und wenn es dann gelingt, ein klares Rollenbewusstsein zu entwickeln und zu kommunizieren, ist der Weg für eine erfolgreiche Moderation bereitet und das geballte Wissen kann optimal genutzt werden.

Ergebnisse sind realistisch und umsetzbar

Ein Meeting ist kein Wunschkonzert! Meist gibt es strategische oder finanzielle Rahmenbedingungen, an denen nicht zu rütteln ist. Nur wenn diese bekannt sind und vom Moderator berücksichtigt werden, finden auch die Teilnehmer ihre Lösungen innerhalb dieser Schranken. Der Moderations-Check ist deshalb ein entscheidendes Erfolgsparameter auf dem Weg zu realistischen und umsetzbaren Ergebnissen.

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Neue Lösungsperspektiven werden sichtbar

 „Ach – so habe ich das noch gar nicht gesehen…“ Wer kennt ihn nicht, diesen Ausspruch, nachdem einem eine fremde Sicht auf eine Sache eine erhellende Erkenntnis bescherte! Für agile Moderatoren ist der Perspektivenwechsel Programm. Gerade in Situationen, in denen man nicht so recht vom Fleck kommen mag, entstehen überraschende Lösungen, wenn man eine Herausforderung aus der Sicht des Kunden, Geschäftspartners, Lieferanten oder Mitbewerbers betrachtet. Der Perspektivenwechsel wird auch dazu genutzt, die erarbeiteten Lösungsansätze am Ende des Meetings aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu prüfen. So lassen sich auch Einwände von Vorgesetzten, Kunden oder Geschäftspartnern antizipieren und bereits im Vorfeld berücksichtigen.

Jeder weiß, wovon der andere spricht

In Meetings wird viel gesprochen und dabei leider häufig auch viel aneinander vorbeigeredet. Greifbar wird das Gesagte nur dann, wenn jeder darunter auch das Gleiche versteht. Deshalb ist es wichtig sicherzustellen, dass jeder eine Vorstellung davon hat, worum es dem Anderen geht! Das geschieht einerseits durch das Zusammenfassen des Gesagten und die entsprechende Rückfrage. Doch das reicht manchmal nicht aus. Immer dann, wenn es um Schlagworte geht, gilt es, diese gezielt zu hinterfragen und herunterzubrechen. Gerade bei Themen der Kommunikation und des Umgangs miteinander ist dies besonders wichtig. Nehmen Sie den Begriff „Wertschätzung“ als Beispiel: Vereinbart ein Team, sich künftig mehr Wertschätzung entgegenzubringen, wird sich in der Folge wohl kaum etwas ändern. Was denn auch konkret? Damit beim Gegenüber auch Wertschätzung ankommt, muss jeder einzelne zunächst wissen, durch welche Verhaltensweisen sich der andere wertgeschätzt fühlt. Erst dann hat er einen klaren Anhaltspunkt, weiß was gemeint ist und kann dies entsprechend umsetzen.

Die Teilnehmer haben Freude daran

Wir moderieren nicht, um Spaß zu verbreiten. Aber umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenn die Teilnehmer erkennen, dass sie in vertrauter, offener Atmosphäre ihre kollektive Intelligenz einbringen und durch kluge Fragen zu realistischen und umsetzbaren Ergebnissen führen können, dann erleben sie den Sinn der agilen Moderation. Und das bereitet Freude. Während der Arbeit und danach.

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