Erweitere deinen Einflussbereich – von innen nach außen

Was haben die drei Persönlichkeiten Mahatma Gandhi, Nelson Mandela und Viktor Frankl gemeinsam? Alle drei wurden in ihrem Leben über lange Zeit ihres Freiraumes stark beraubt. Sie mussten physische und psychologische Einschränkungen erdulden – in einem massiven und unvorstellbaren Ausmaß. Es geschah, weil sie alle für Freiheit kämpften. Die Freiheit, für die wir heute dankbar sind. Alle drei lernten unter schwierigsten Umständen die Bedeutung der eigenen Entscheidungsfreiheit kennen. Sie bewahrten trotz unvorstellbarer Repressalien ihre Würde und waren nicht wackelig in ihrer Überzeugung, für das Richtige zu kämpfen. Sie hatten ihre Werte, sie hatten eine klare Mission, und sie praktizierten ihre Entscheidungsfreiheit auch unter Extrembedingungen.

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Was haben die drei Persönlichkeiten Mahatma Gandhi, Nelson Mandela und Viktor Frankl gemeinsam? Alle drei wurden in ihrem Leben über lange Zeit ihres Freiraumes stark beraubt. Sie mussten physische und psychologische Einschränkungen erdulden – in einem massiven und unvorstellbaren Ausmaß. Es geschah, weil sie alle für Freiheit kämpften. Die Freiheit, für die wir heute dankbar sind. Alle drei lernten unter schwierigsten Umständen die Bedeutung der eigenen Entscheidungsfreiheit kennen. Sie bewahrten trotz unvorstellbarer Repressalien ihre Würde und waren nicht wackelig in ihrer Überzeugung, für das Richtige zu kämpfen. Sie hatten ihre Werte, sie hatten eine klare Mission, und sie praktizierten ihre Entscheidungsfreiheit auch unter Extrembedingungen.

Ihre Werke und Erfahrungen kannst du heute online in unterschiedlichsten Quellen nachlesen, falls sie dir nicht bekannt sind.

Warum erzähle ich dir das? Weil diese Personen für mich ein klares Zeichen setzen. Alle drei waren nicht nur proaktiv und Visionäre, sie gingen durch die schlimmsten Herausforderungen in der menschlichen Geschichte. Wenn sogar diese drei Persönlichkeiten es geschafft haben, ihren Einflussbereich zu nutzen und zu erweitern, warum auch nicht du – in einer Welt voller Möglichkeiten? Die einzige Person, die dich heute daran hindern kann, sind nicht die anderen, nur du selbst bist es.

An dieser Stelle kommen wir somit nicht umhin, über Selbstführung zu sprechen. Mahatma Gandhi, Nelson Mandela und Viktor Frankl verbindet ein hoher Grad an Selbstführung. Unter normalen und einfachen Umständen ist Selbstführung keine große Sache. Unter schwierigen Umständen ist sie eine Herausforderung. Dich selbst zu führen ist der Schlüssel, um deinen Einflussbereich zu nutzen und um deine Ziele zu erreichen. Viktor Frankl erkannte das sehr früh. Sein Zitat veranschaulicht die Bedeutung von Zielen für deine Selbstführung:

»Ein Ziel zu haben ist die größte Triebkraft im Leben eines Menschen.«

Dazu brauchen wir die Aspekte, die wir bisher behandelt haben, nämlich Proaktivität, das Erkennen des Einflussbereiches, genauso wie das Erweitern des Einflussbereiches, mit dem wir uns nun befassen wollen. Es gilt: Du gelangst durch Selbstentwicklung zur Selbstführung sowie umgekehrt durch Selbstführung zur Selbstentwicklung. Doch was meinen wir mit Selbstführung?

Selbstführung (englisch: Self-Leadership) ist die Fähigkeit, Verantwortung für deine eigenen Werte, Gedanken, Entscheidungen, dein Tun und Handeln proaktiv zu übernehmen, unabhängig davon, wer gerade offiziell dein Chef oder deine Chefin ist.

Woran erkennst du die Selbstführung in dir?

Eine hohe Selbstführung erkennst du unter anderem daran, dass …

… du Kontrolle über dein Leben, deine Emotionen, dein Verhalten und dein Glück hast. Du hast die Fernbedienung und lässt dich nicht von anderen steuern.

… du deine Ziele nicht aus den Augen verlierst. Du hast eine Vision, und alle Tätigkeiten, die du ausführst, führen dahin.

… du deine Werte und deinen Kreis der Würde definiert hast.

… du Entscheidungen triffst und Verantwortung für die Folgen übernimmst.

… du Fehler machst und dazu stehst.

… du die Sinnhaftigkeit in deinem Tun findest, bevor du loslegst.

Wenn du also entscheidest, deinen Einflussbereich zu erweitern, dann siehst du den Sinn darin. Durch Selbstführung lenkst du dich so, dass du deine Ziele erreichst.

Woran erkenne ich mangelnde Selbstführung?

Ganz einfach: Du bewegst dich zu sehr in deinem Interessenbereich. Du wirst von anderen unbewusst oder bewusst kontrolliert, du schwankst mit dem Wind. Deine Laune ist abhängig vom Wetter und von den Launen beispielsweise deiner Partnerin oder deines Partners. Dadurch schmälerst du deinen eigenen Einflussbereich – zuerst nicht wahrnehmbar und doch mit enormer negativer Wirkung auf deine Persönlichkeit und auf deinen Erfolg. Denn hier reagierst du nur.

Was passiert, wenn du deinen Einflussbereich nicht aktiv erweiterst?

Ganz simpel: Du schmälerst ihn. Dein Einflussbereich wird immer kleiner. All die Folgen, die wir bereits im zweiten Kapitel erwähnten haben, erlangen eine tiefere Dimension: Du jammerst noch mehr über Situationen. Du gibst noch mehr Menschen die Schuld an deiner Situation. Diese verlassen dich, weil du ihnen Energie raubst. Du versinkst in Selbstmitleid. Du wächst nicht: weder persönlich noch beruflich. Du verpasst Chancen. Beispielsweise werden andere befördert, während du noch wartest, dass ein Wunder passiert. Mir ist bewusst, dass es für viele eine große Sache ist, Chancen zu ergreifen oder einen anderen Schritt zu wagen. Etwas, das dir schnell helfen kann, ist, dich zu fragen: Was kann schon schiefgehen oder was ist das Schlimmste, was passieren kann? In meinem Beispiel gab es nichts Schlimmeres mehr, denn die Absage kam bereits. Ich hätte im Worst Case eine Erkenntnis oder eine Bestätigung bekommen, dass mein damaliger Vermieter mich nicht als Mieterin hätte haben wollen.

Die folgende Abbildung zeigt dir, wie es aussehen könnte, wenn dein Interessenbereich größer und dein Einflussbereich kleiner wird:

Bist du schon mal in einer Situation gewesen, in der viel schieflief, und jeder redete nur über das Problem, aber keiner handelte? Wie ist es dir ergangen? Die rechte Grafik in der Abbildung zeigt dir, wie es ist, wenn du nur reagierst.

Es ist wie Muskeltraining: Wenn du deine Muskeln nicht verwendest, verschwinden sie. Das Gute ist: Du kannst sie immer wieder aufbauen. Wie du das machen darfst, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Wie können wir unseren bereits erkannten Einflussbereich erweitern und für uns nutzen?

Die erste Ebene ist allgemein und beantwortet mit dem Reiz-Reaktions-Modell von Viktor Frankl, das uns von nun an begleiten wird, die Frage, wie sich der eigene Einflussbereich erweitern lässt.

In den beiden weiteren Ebenen werden wir konkreter und nehmen die eigenen Ressourcen und die eigenen Emotionen noch genauer unter die Lupe. Die Erfahrung zeigt, dass hier große Potenziale liegen.

Ebene 1: Deinen Einflussbereich mit dem Reiz-Reaktions-Modell erweitern

Viktor Frankls Arbeiten ist durch seine unvorstellbaren Erfahrungen als inhaftierter jüdischer Psychiater in den deutschen Konzentrationslagern während des zweiten Weltkrieges geprägt. Sein Reiz-Reaktions-Modell ist so nützlich, weil es uns hilft, aus dem reaktiven Modus zu kommen. Es bringt uns in die Lage, wieder handeln zu können. Wie du weißt, kommen wir ohne Tun, ohne Handeln nicht weiter. Zumindest nicht so, wie wir es gerne hätten: Selbstbestimmt. Vom Denken allein hat bisher keiner die Welt verändert.

Ebene 2: Deine Ressourcen nutzen – wie du damit deinen Einflussbereich erweiterst

In dir schlummern viele Stärken – nennen wir sie Ressourcen. Sie liegen oft brach, vor allem, wenn du in den Schuldzuweisungsmodus gehst. Um deinen Einflussbereich zu erweitern, brauchst du diese Ressourcen. Diese Ressourcen sind Zeit, Wissen und dein Netzwerk.

Ebene 3: Deine Emotionen kontrollieren, um deinen Einflussbereich zu erweitern

In dem Raum zwischen Reiz und Reaktion, den du dir nehmen kannst, hast du immer die Wahl zu entscheiden, wie du auf etwas reagierst. Du kannst entscheiden, sofort oder gar nicht zu reagieren oder später eine kluge Antwort oder Reaktion zu finden. Während du dir diese Zeit nimmst, kommst du auch nicht in die Wertung. Ich habe gelernt, etwas nicht sofort zu beantworten, nur weil es möglich ist. Es sei denn, es geht um Leben und Tod. Wie oft jedoch kommt das vor? Genau hier bestimmen wir die Emotionen.

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