In der heutigen Zeit, in der viele Teams sowohl im Home Office als auch im Büro zusammenarbeiten, sind Produktivität, Zugehörigkeit und Identifikation in Gefahr denn das zwischenmenschliche, insbesondere die Wertschätzung kommt dabei oft unter die Räder. Doch diese Entwicklung lässt sich leicht gegensteuern. Denn Wertschätzung gelingt auch online …
Konkrete Ideen zu entwickeln, um die unerwünschten Entwicklungen zu verhindern ist herausfordernd. In diesem Artikel zeigen wir fünf einfache Möglichkeiten, mit denen Sie Ihre Mitarbeiter:innen wertschätzen und damit die Motivation, Zufriedenheit und Ergebnisqualität stärken können.
Warum Wertschätzung in der hybriden Arbeitswelt so viel zählt
In der virtuellen Arbeitswelt verbringen wir viel Zeit an getrennten Orten. Ein Teamgefühl kann nicht mehr über das gemeinsame Büro und das damit verbundene Mittagessen entstehen. Gleichzeitig zeigt die Forschung immer wieder, wie sehr es auf Teamgefühl und Zugehörigkeit ankommt, damit ein gutes und produktives Arbeitsumfeld entsteht. Menschen, die sich zugehörig und wertgeschätzt fühlen, haben eine viel stabilere Bindung zum Arbeitgebenden und wissen diesen vielmehr zu schätzen. Eine der einfachsten Formen, dies zu fördern, ist Wertschätzung auszudrücken.
Laut einer Studie von Harvard Business Review (HBR) aus dem Jahr 2020 können Teams, die regelmäßig Wertschätzung und Anerkennung erfahren, in vielen Kategorien punkten: höhere Motivation, Zufriedenheit und Produktivität.
Warum tun wir uns so schwer damit, Wertschätzung zu zeigen?
In vielen Gesprächen kamen 5 Gründe immer und immer wieder. An erster Stelle stand die Gewohnheit: Wir sind es schlicht und einfach nicht gewohnt, Wertschätzung auszudrücken und vergessen es einfach. Hinzu kommt, dass uns die Vorbilder fehlen. Wenig Menschen drücken regelmäßig Wertschätzung aus. Das liegt unter anderem daran, und damit sind wir beim dritten Punkt, dass wir vieles für selbstverständlich nehmen – und wir uns dessen erst bewusst werden, wenn es nicht mehr da ist. Im hektischen Alltag ist oft vermeintlich keine Zeit dafür da. Und wir meinen, es braucht viel Zeit um Wertschätzung auszudrücken. Manchmal reicht schon ein einziges Wort.
Doch wie geht das jetzt mit der Wertschätzung ganz konkret und in der alltäglichen Praxis? Wir haben Ihnen fünf einfache Tipps mitgebracht.
# 1 Danke sagen
Aufrichtige Dankbarkeit ist eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, Wertschätzung auszudrücken.Wie das geht? Danke sagen. Ein „Danke, das hat mir geholfen“ für alltägliche, sogar selbstverständliche Dinge verändert viel. In unserer Kultur regelmäßig unterrepräsentiert.
# 2 Physische Karten
Egal ob per Post nach Hause oder per in die Kamera gehaltenes Post-It: Eine kleine Grußbotschaft oder ein „Danke, das hat mich weitergebracht” – kleine, handgeschriebene Nachrichten sind in der heutigen Zeit etwas Besonderes.
# 3: Weiterbildung anbieten
Weiterbildungen sind Investitionen in einen Menschen. Überlegen Sie gemeinsam, welche Weiterbildung das Gegenüber am weitesten bringt. Damit bringen Sie zum Ausdruck, dass Ihnen die persönliche Entwicklung des anderen wichtig ist.
# 4: Agenda-Punkt DANKE im Team-Meeting
Fakten bringen selten ein Gefühl von Wertschätzung und Zugehörigkeit – aber genau das gibt’s in den meisten Meetings. Ein Danke-Agenda Punkt kann das verändern: Passende Frage, z.B. “Wofür möchte ich bei uns Team mal Danke sagen?”, kurz nachdenken und die Antwort in den Chat tippen lassen. Auf Ihr Kommando hin gemeinsam abschicken und gemeinsam lesen. Beobachten Sie beim Lesen die Gesichter – es wird viel Lächeln geben.
# 5: Schenke Sie dem anderen Ihre wertvollste Ressource: Ihre Zeit
Es gibt eine nicht erneuerbare Ressource – unsere Zeit. Wenn ich jemandem meine Zeit und volle Aufmerksamkeit schenke, vermittele ich, dass mir mein Gegenüber wichtig ist. Hören Sie zu, um zu verstehen, und nicht um zu antworten. Unterdrücken Sie dabei den Impuls, nach 2 Sätzen direkt ihre eigenen Gedanken zu teilen. Geben Sie stattdessen einfach wieder, was Sie verstanden haben. Immer wieder beeindruckend, wieviel Wertschätzung diese kleine Änderung erzeugt – egal ob online oder vor Ort.
Einfach mal ausprobieren. Und dann immer wieder.
Nehmen Sie die nächstbeste Gelegenheit: im Supermarkt an der Kasse, im Bus oder in der Kantine. Sagen Sie Danke. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, man muss es nur machen. Danke, dass sie bis hierhin gelesen haben.
Gesine Engelage-Meyer verbindet gerne Welten. Als technische Betriebswirtin ist sie Fan von smarten Prozessen und als erfahrene Changemanagerin weiß sie, dass es immer das Miteinander ist, das über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. In fünfzehn Jahren Berufspraxis als gefragte Moderatorin und Trainerin — intern in großen Unternehmen wie auch extern — hat sie gelernt, Komplexes einfach zu vermitteln und mit Freude das Verlassen von Komfortzonen zu unterstützen. » https://www.teamelephant.de
Sonja Hanau tut alles dafür, damit es weniger und dafür bessere Meetings gibt. Seit mehr als zehn Jahren sorgt die Wirtschaftsinformatikerin dafür, mithilfe von passender Technik und guten Strukturen einen Rahmen zu schaffen, in dem Menschen ihre Potenziale entfalten und ihre Ziele erreichen. Sie begleitet Unternehmen bei der Entwicklung einer neuen Meeting- und Zusammenarbeitskultur. In ihren Vorträgen und Workshops verbindet sie Moderations- und Technikkompetenz mit Leichtigkeit und Humor. Sie lebt mit ihrer Familie bei Frankfurt. » https://www.meetingschmiede.de