Positives Denken ist eine Strategie

Wer positiv denkt, hat per se schon eine positive Lebenseinstellung. Positives Denken strahlt Optimismus aus und lässt die Schlussfolgerung auf ein gutes Ende entstehen. Wer optimistisch ist, lebt gesünder, geht besser mit Missgeschicken, machen sich weniger Sorgen und schlussfolgern ein gutes Ende. Kurzum: Eine positive Lebenseinstellung verlängert das Leben.

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Das haben niederländische Forscher um Erik J. Giltay vom Institut für psychische Gesundheit in Delft in einer Studie aus dem Jahr 2006 veröffentlicht. Darin wurden fünfhundertfünfundvierzig Männer zwischen vierundsechzig und vierundachtzig Jahren ausgewertet, die keine Herz-Kreislauf-Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Disstress, Rauchen und Bewegungsmangel und keine Krebserkrankungen hatten. Fünfzehn Jahre lang wurden die Probanden alle fünf Jahre nach ihren Einstellungen zum Leben befragt. Am Ende stellte sich heraus, dass bei denjenigen, die am optimistischsten in die Zukunft blickten, die Gefahr an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, um fünfzig Prozent geringer war als bei den Pessimisten.

Positives Denken: Keine billige Floskel

Leider ist der Begriff Positives Denken bisweilen ein zur Floskel mutiertes modernes Schlagwort, das seine Wirkung verloren zu haben scheint. Es ist schon fast negativ besetzt. Dieses positive Denken wird mit Gurus assoziiert, die den ganzen Tag bei Räucherstäbchen im Kreis sitzen und Ommm singen.

Dabei ist positives Denken mehr als nur die Vorstellung von einem besseren Leben. Es drückt die unermüdliche Arbeit an uns selbst aus, an unserer Lebenseinstellung mithilfe unserer Intuition. Es ist ein wichtiges Handwerkszeug zur Nutzung unserer Schatzkammer. Mit positivem Denken werden positive Energien entwickelt und ausgestrahlt. Die Mitmenschen, die im gleichen Level schwingen, werden angezogen und werden zu entscheidenden Bereicherungen für unsere persönliche Entwicklung. Gemäß dem Prinzip der Resonanz sollten wir lernen durch positives Denken, entschlossenem Entscheiden und gradlinigem Handeln positive Menschen mit ins Boot zu nehmen, um die Voraussetzungen für ein befreites und ausgeglichenes Leben zu schaffen. Erfolgreiche ziehen Erfolgreiche an, Glückliche ziehen Glückliche an, Kreative ziehen Kreative an, Liebevolle ziehen Liebevolle an.

Kritiker des positiven Denkens

Es gibt Leute, die jedoch so weit gehen, dass sie positives Denken als Teufelswerk verdammen und für vieles Negative in der Welt verantwortlich machen. Das mag vielleicht an den schwarzen Schafen unter den Motivationstrainern liegen, die mit billigen Versprechungen ihr Publikum locken. Doch seien wir bitte ehrlich. Schwarze Schafe gibt es in jedem Bereich des Lebens. Sie sind nicht der Maßstab. Im Internet habe ich den folgenden wunderbaren Beitrag gefunden. In einem Internetforum äußerte sich eine Frau mit dem Pseudonym Julchen über das Buch »Positives Denken macht krank« von Günter Scheich. Ihre Worte sollte allen Pauschal-Kritikern zu denken geben:

»Positives Denken macht krank?

Das ist das Hirnverbrannteste, was ich je gelesen habe. Positives Denken hat Columbus auf den Weg geschickt und Captain Cook und Marco Polo. Positives Denken hat eine machtvolle Kirche in zwei geteilt und die Bibel übersetzt und gedruckt. Positives Denken hat über siebenhundert Überlebende der Titanic produziert und Positives Denken gibt täglich Kindern mit wirklich lausigem Elternhaus einen Abschlussbrief irgendeiner Universität – against all odds (Gegen jede Gewinnquote)!

Positives Denken hat uns von den Bäumen geholt

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Es hat uns Kunst und Literatur gegeben. Positives Denken hat das elektrische Licht angezündet, uns den Mercedes beschert und das stunden-kurze Rumhupfen auf dem Planeten, um ein paar Tage Sonne und Strand zu bekommen. Positives Denken hat uns zum Mond gebracht – und zum Mars. Es hat uns gelehrt, einen Blinddarm zu entfernen und zwei Buben zu trennen, die niemals auch nur im Bett hätten sitzen können, wenn sie weiterhin am Kopf zusammengewachsen wären …«

Das Negative nutzen, um stärker und resilienter denn je aus diesem negativ Erlebten zu entfliehen, ist ein bewusster Prozess, der im Coaching einen wichtigen Raum einnimmt. Beispiele im Sport gibt es zu genüge. Man erinnere sich an den Achillessehnenriss von Uwe Seeler, kurz vor der Weltmeisterschaft 1966. Viele Experten sagten damals sein Karriereende voraus. Das Gegenteil war aber der Fall. Uwe Seeler wurde vier Jahre später sogar noch mit der deutschen Fußballnationalmannschaft WM-Dritter in Mexiko. Weitere zwei Jahre später, 1972, beendete er erst seine Laufbahn als Profispieler. Er war damals sechsunddreißig Jahre alt, ein für Profispieler sehr hohes Alter.

Auch für ihn lautete 1966 die entscheidende Frage, die man sich gerade in Krisenmomenten immer bewusst stellen sollte und die du von mir zu Beginn des Buches schon kennengelernt hast:

Wie gehe ich mit der Situation um?

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