Warum erreichen einige Menschen wesentlich mehr im Leben als andere? Was machen die erfolgreichen Visionäre um Elon Musk, Richard Branson oder Jeff Bezos anders als die meisten von uns? Sie haben keine Grenzen in ihrem Kopf. Wer große Dinge vollbringen möchte, der muss sie sich auch vorstellen können – das Limit vieler Menschen. Einzig unsere Vorstellungkraft zeigt uns die Grenzen von dem auf, was wir in unserem Leben erreichen können und was nicht.
Hier kommt das oft zitierte »think big« zum Tragen. »Denke groß«. Das Problem vieler Menschen ist, dass sie einfach zu klein denken und sich etwas Großes zu erreichen überhaupt gar nicht vorstellen können. Tatsächlich können wir aber nur das erreichen, was wir uns in unseren Gedanken auch vorstellen können. Leistungsgrenzen gibt es nicht. Wir stoßen in Bezug auf unser Leistungsvermögen nie an eine Grenze, die nicht überschritten werden kann – physikalische und menschliche Grenzen einmal außen vorgelassen. Aber selbst hier haben wir in den letzten Jahrhunderten Grenzen überwunden, die als unüberwindbar galten. Es sind die mentalen Grenzen, die uns in unseren Handlungen limitieren.
Vorstellungskraft schafft Wirklichkeit
Im Jahr 1954 wurde Roger Bannister weltbekannt. Als erster Mensch auf der Welt wollte er eine Meile (1,609 Kilometer) unter vier Minuten laufen. Freilich sind auf die Idee vor ihm schon andere Läufer gekommen, nur sind alle zuvor gescheitert. Dafür gab es eine einfache Erklärung, denn es galt als unmöglich eine Meile in weniger als vier Minuten zu laufen. Ärzte, Therapeuten, Psychologen und angesehene Lauf-Experten waren sich einig, dass der Mensch hier an eine physiologische Grenze stößt, die nicht überschritten werden kann.
Roger Bannister kannte diese Grenze, trat ihr aber mit Desinteresse entgegen. Er ignorierte sie und machte sich die Macht der eigenen Vorstellungskraft zunutze. Er wusste, dass er die Grenze erst in seinem Kopf sprengen muss, bevor er sie in der Realität überwinden kann. In seinen Gedanken lief er die Meile immer wieder unter vier Minuten. In seinem Kopf war er der festen Überzeugung, dass es machbar ist. Auf der Laufstrecke scheiterte er zwar zunächst noch immer mit seinen Versuchen, aber er näherte sich in kleinen Schritten immer stärker der magischen Vier-Minuten-Marke an. Am 6. Mai 1954 war es dann so weit: Als erster Mensch hat er das Unmögliche möglich gemacht und lief eine Meile in einer neuen Weltrekordzeit von 3:59,4 Minuten.
Menschen brauchen Beweise, dass etwas möglich ist
Im weiteren Verlauf passierte dann etwas, das in meinen Augen noch spannender war: Im gleichen Jahr gelang dieses Kunststück 37 weiteren Läufern. Im Folgejahr waren es bereits über 300 Läufer, die eine Meile unter vier Minuten gelaufen sind. Jahrzehntelang erschien es unmöglich, diese Grenze zu überschreiten, dann hat es ein Sportler geschafft und auf einmal ist es für eine Vielzahl von Läufern möglich. Die Gründe liegen auf der Hand beziehungsweise in unserer Vorstellungskraft: Roger Bannister lieferte den Beweis, dass es möglich ist, eine Meile in unter vier Minuten zu laufen. Plötzlich sahen auch andere Läufer darin keine Grenze mehr. Es galt nicht mehr als unmöglich. Jeder wusste nun, dass es machbar ist, also haben es viele andere auch gemacht.
Grenzen lassen sich verschieben, dafür gibt es zahlreiche Beweise. 1978 stehen Reinhold Messner und Peter Habeler als erste Menschen ohne Sauerstoff auf dem Mount Everest – mit 8.848 Metern der höchste Berg der Erde. Das galt als unmöglich. Ärzte hatten berechnet, dass eine Besteigung des Mount Everest ohne Sauerstoff nicht möglich sei. Es waren die Grenzen der Ärzte, nicht die Grenzen von Reinhold Messner und Peter Habeler. Seitdem haben dieses Kunststück viele weitere Bergsteiger wiederholt.
Auch in der Wirtschaftswelt ist dieses Phänomen immer wieder zu finden. Erst als Elon Musk unbeirrt seine elektrischen Autos baute und bei den Kunden Erfolg damit hatte, zogen alle anderen Hersteller nach. Mittlerweile hat sich die ganze Automobilindustrie gewandelt. Elektrische Autos galten Jahrzehnte als nicht verkaufbar. Bis Musk es vorgemacht hat.
Doch was können wir daraus lernen?
»Wir wissen nie, wo unser Limit liegt, wir wissen nur, wo es nicht liegt.«
Wer der Meinung ist, ein Assistentenjob ist das Höchste, was er in seiner Karriere erreichen kann, der wird auch nie mehr in seiner Karriere erreichen. Nicht weil er nicht im Stande wäre mehr zu leisten, sondern weil er sich mehr zu leisten nicht vorstellen kann. Es ist ein unbewusstes Limit, das man sich selbst setzt. Wessen Vorstellungskraft zum Beispiel den Geschäftsführer, ein Vorstandsmitglied oder gar den Vorstandsvorsitzenden nicht übersteigt, der wird es auf der Handlungsebene auch erreichen können.
Was wir brauchen?
Mehr Phantasie! Den Mut, wieder zu träumen! Besonders wenn es darum geht, was wir in unserem Leben erreichen wollen. Wir müssen es wieder wagen, von großen Erfolgen zu träumen und Visionen im Kopf zu haben. Dabei ist es auch völlig egal, für wie unrealistisch oder lächerlich andere diese halten. Wir müssen es ja keinem erzählen.
Erfolg beginnt im Kopf
Jahre bevor erfolgreiche Menschen wirklich erfolgreich sind, sind sie es in ihren Gedanken. Sie haben ihre größten Erfolge vorher schon tausendmal in ihrem Kopf erlebt.
Bevor ich auch nur einen einzigen Vortrag auf einer Bühne vor Publikum gehalten habe, habe ich in meinem Kopf bereits Vorträge auf den größten Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehalten. Seitdem ich ein Kind bin, bin ich fasziniert von dem Ironman auf Hawaii, dem härtesten Triathlon der Welt. 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und einen Marathonlauf über 42,195 Kilometer. Das Ganze bei 40 Grad im Schatten. Nur das da, wo du bist, kein Schatten ist. Körperlich stellt es mich aktuell noch vor eine unlösbare Aufgabe. In meinen Gedanken kann ich es mir aber vorstellen. Und das ist der entscheidende Punkt: Der Ironman übersteigt nicht meine Vorstellungskraft, also übersteigt er auch nicht meine Leistungsgrenze. Ich werde ihn in den nächsten Jahren erfolgreich bestreiten, das steht außer Frage. Ich muss nur die körperlichen Voraussetzungen dafür schaffen und das ist nicht mehr als ein Prozess.
Die Herausforderung besteht also darin, unsere mentalen Grenzen zu erweitern. Damit verschieben sich automatisch auch unsere Leistungsgrenzen. Wir werden mehr erreichen und unser Leben auf ein höheres Podest stellen. Jeder von uns kann nur genau das erreichen, was er sich vorstellen kann. Es gibt kein Leistungslimit, wir limitieren uns nur selbst in unseren Gedanken. Dieses Limit gilt es herauszufinden und ganz bewusst zu brechen.
Markus Czerner zählt zu den authentischsten Rednern im deutschsprachigen Raum. In den letzten Jahren ist er zu einem Top-Speaker avanciert und bringt als solcher mehr Erfolg in das Leben seiner Zuhörer. Eines zeichnet ihn dabei besonders aus: Er redet Tacheles! Er zeigt nicht nur die Sonnenseiten des Erfolgs auf, sondern bricht auch mit einem Tabu und spricht das Scheitern an. Er bewegt seine Zuhörer mit emotionalen Keynotes, in denen er über seinen geplatzten Traum, große Niederlagen und den Herausforderungen auf dem Weg zum Erfolg spricht.