Der schlechteste Unternehmer aller Zeiten

Alle reden immer von den erfolgreichen und tollen Unternehmerpersönlichkeiten. Doch was machen überhaupt die Schlechten, Erfolglosen, Frustrierten? Sie wissen es nicht? – Hier eine Skizze des schlechtesten Unternehmers aller Zeiten.

Der schlechteste Unternehmer aller Zeiten vereint auf fatale Weise persönliche Defizite und Schwächen mit Ignoranz. Diese Mischung kann ein Geschäft mühelos ruinieren, denn Mankos und Fehlleistungen aufseiten des Unternehmers wirken sich direkt aufs Geschäft aus. Und das sicherlich nicht positiv.

Leidet an Selbstüberschätzung und Beratungsresistenz

Der schlechteste Unternehmer aller Zeiten neigt zur Selbstüberschätzung, sowohl hinsichtlich seines persönlichen Leistungsvermögens als auch seiner fachlichen und methodischen Qualifikationen. Sicherheitshalber verzichtet er auch darauf, seine Fähigkeiten zu hinterfragen oder im Zweifelsfall eine zweite Meinung einzuholen. Das betrifft übrigens nicht nur Jungunternehmer, sondern oft auch gerade diejenigen, die bereits seit Jahren erfolgreich sind – schließlich haben sie ja bisher offensichtlich alles richtig gemacht. Und das wird für die nächsten Jahre ja wohl auch noch reichen. Überheblichkeit und Beratungsresistenz sind deshalb treue Begleiter des schlechtesten Unternehmers aller Zeiten.

Ist nicht auf dem aktuellen Stand

Märkte, Branchen und Fachgebiete ändern sich stetig. Einmal erworbenes Fach- und Branchenwissen reicht deshalb nicht für die Ewigkeit. Doch dem schlechtesten Unternehmer aller Zeiten ist das egal. Ihm reicht das, was er bisher an Wissen und Qualifikationen erworben hat. – Weiterbildung? Brauch ich nicht! Blick über den Tellerrand? Was soll das bringen!

Ist nicht bereit zu Veränderungen

Er ist sich außerdem sicher: Das, was bisher gut funktioniert hat, wird auch in Zukunft gut funktionieren. Ich behalte meine bewährte Strategie bei; alles bleibt, wie es ist. Das Neue kann mir gestohlen bleiben. – Was er dabei verdrängt: In unserer Zeit bleibt überhaupt nichts so, wie es ist. Alles verändert sich. Deshalb wird der schlechteste Unternehmer aller Zeiten früher oder später seinen Konkurrenten dabei zugucken, wie sie sich verändern, weiterkommen und mit dem Neuen Schritt halten. Er selbst wird jedoch abgehängt sein.

Ignoriert Warnzeichen

Kein Unternehmen gerät von heute auf morgen in Schwierigkeiten. In der Regel gibt es Warnzeichen, die schon Monate oder sogar Jahre zuvor erkennbar sind: Auftragsrückgänge, Rückzug von Stammkunden, Liquiditätsengpässe, weniger Neukunden und vieles mehr. Rechtzeitig erkannt, bleibt meist genug Zeit, um darauf zu reagieren. – Doch der schlechteste Unternehmer aller Zeiten hat die Warnzeichen nicht gesehen. Warum? Entweder wollte er sie nicht sehen und hat sie ignoriert oder er hat seine Arbeit nicht ordentlich gemacht, sodass er sie bei der Unternehmensführung einfach übersehen hat. Als Folge führt er sein Unternehmen direkt in die Misere.

Arbeitet unmotiviert

Nach ein paar Jahren Selbstständigkeit stellen sich bei vielen Unternehmern erste Motivationslücken ein. Das ist normal. Im Laufe der Zeit hat man mehrere Mitarbeiter kommen und gehen gesehen, neue Kunden gewonnen und andere verloren, etliche Differenzen mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern durchfochten und nahezu alles schon einmal erlebt, während der ehemalige Pioniergeist verflogen ist. Der schlechteste Unternehmer verliert dann die Lust an seiner Arbeit, findet keine neuen Herausforderungen und macht nur noch das Nötigste, um den Laden am Laufen zu halten.

Hat keine Strategie

Der schlechteste Unternehmer aller Zeiten braucht keine langfristige Unternehmensstrategie. Er kann alles ad hoc entscheiden und statt klarer Ziele reicht ihm eine ungefähre Richtungsangabe. Wird schon gutgehen.

Halten Sie einmal die Augen offen, ob Ihnen dieser Prototyp des schlechten Unternehmers auch einmal begegnet. Die in freier Wildbahn zu beobachtenden Exemplare sind jedoch eine Seltenheit. Wer so ein Unternehmer ist, ist nämlich nicht lange Unternehmer.

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