Das Leben spielt 4/4-Takt

Ob bewusst oder unterbewusst, unser Leben wird vom Rhythmus bestimmt und das ein ganzes Leben lang. Es beginnt bereits vor der Geburt, denn wir hören den Herzschlag der Mutter, die Stimme des Vater, der Geschwister und die Umwelt. Überhaupt sind wir Menschen immer im Takt. Doch so harmonisch, wie wir es uns oft wünschen, geht es in unserem Alltag nicht immer zu. Aufregung, Stress, Zeitnot, Angst und Unzufriedenheit können einen entspannten Lebensrhythmus aus dem Gleichgewicht bringen. Aber nicht nur das, oft werden wir mit “fremden” Rhythmen, wie z.B. einem von außen vorgeschriebenem Arbeits– und Leistungstempo konfrontiert. Dies geht zu Lasten des eigenen Rhythmus und so verlieren wir schnell Energie, Lebensmut und im schlimmsten Fall auch die Gesundheit.

Den Begriff Takt im Sinn von Rhythmus kennen wir aus der Musik. Leopold Mozart (1756), Vater des berühmten Wolfgang Amadeus, definierte den Takt so: Der Takt bestimmt die Zeit, in welcher verschiedene Noten müssen abgespielt werden.

Den Lebensrhythmus finden

Doch wie finde ich den persönlichen Rhythmus? Dazu kann man sich eines Modells bedienen. Unser Rhythmus bestehend aus Kraft , Funktion , Form und Anziehung ist gut vergleichbar mit einem 4/4 Takt. Um diese nun in eine Harmonie zu bringen, ist es erstrebenswert unsere Notenwerte in einen Rhythmus zu formen. Nach dem Auftakt, also dem Willen seinen eigenen Rhythmus zu suchen, geht es gleich zum ersten Notenwert.

1. Viertelnote ist die Kraft

I have a dream, die an Kraft kaum zu überbietende Rede von Dr. Martin Luther King, macht deutlich, wie wichtig Träume und Wünsche sind. Doch das reicht nicht aus, wir müssen auch begründen können, warum sie für uns von Bedeutung sind. Das wird gerne mit der Idee verwechselt: „Du musst von deinem Vorhaben überzeugt sein…“ Langsam, denn zunächst sollte überprüft werden, ob unser Wunsch auch unseren Idealen und Wertevorstellungen entspricht und annähernd realistisch ist. Tut man das nicht, kann aus einem Traum schnell eine Träumerei werden.

Deshalb sollte von den eigenen Wünschen eine Kraft ausgehen, die motiviert diesen Wunsch auch zu erreichen.Damit ist der erste Schritt getan.

2. Viertelnote ist die Funktion

Von einem gemalten Kuchen wird man nicht satt.(Weisheit) In der ersten Note wurde eben dieser Kuchen (Traum, Wunsch, Idee…) ausführlich beschrieben, d.h. ein Ziel wurde definiert. Doch um ein Ziel zu erreichen benötigt man einen Ausgangspunkt, sonst kann man die Route zum Ziel nicht bestimmen. Deshalb ist es wichtig zu überprüfen, wo man sich selbst zur Zeit befindet und wie weit oder wie nah man seinem Wunsch bereits ist.

3. Viertelnote ist die Form

Heute tippt man die Adresse in ein NAVI und fährt los. Eine gute Erfindung, doch was ist, wenn die Strecke, die man vielleicht schon oft mit dem Navi gefahren ist, jetzt ohne Navi finden muss? Sehr schnell merkt man, dass man sich nichts gemerkt hat. Ganz anders, wenn man sich die Route selbst erarbeitet und geplant hat. Es prägt sich besser ein und man ist bei der Fahrt konzentrierter, weil man weiß, dass man sich auf auf seine Notizen bzw. eigenen Planung verlassen muss. Das ist die Aufgabe dieser Note, zu bestimmen was man benötigt und beschließen muss, um sein Ziel zu erreichen.

4. Viertelnote ist die Anziehung

Wen kann ich mit ins Boot holen, wer kann mich unterstützen? Es ist immer gut, wenn man andere mit auf den Weg nehmen kann, sei es als Hilfe oder Unterstützer. Wenn z.B.Führungskräfte ihre Mitarbeiter in ihrer eigenen Entwicklung nicht mitnehmen, so können sie langfristig auch keine Loyalität erfahren. Dabei ist Loyalität der größte Garant für Leistungsbereitschaft. Deshalb wird mit dem letzten Notenwert überprüft, ob die drei anderen so schlüssig und gut sind, dass sie auch auf andere wie ein Magnet wirken. Das kann man noch verstärken, indem man seinen Wille zur Umsetzung deutlich macht und dies wird am glaubwürdigsten mit den Antworten auf: wann, wo, was, wie, wer….

So wird aus einem Vorhaben, Wunsch oder einer Idee ein Rhythmus

Wichtig ist, dass man Lust hat seinen Rhythmus zu finden und deshalb braucht es die Noten, damit ein harmonisches Musikstück mit eigenen Rhythmus entsteht. In der Musik heißt es: Einem Takt wird meistens eine Betonungsordnung zugewiesen . Im Fall des 4/4-Takts wäre das beispielsweise: schwer – leicht – halbschwer – ganz leicht oder auch nur schwer – leicht – schwer – leicht.

Wie im richtigen Leben, fällt so manche Anforderungen etwas leichter und manche bereiten Arbeit, benötigen Mut und Kreativität. Wer aber seinen Rhythmus gefunden hat und diesem in seinem Leben Platz gibt, ist entspannter und lebt gesünder, auf jeden Fall ist er Herr seines eigenen Lebens.

 

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