Buzzword Alarm! Nich überall wo KI draufsteht, ist Intelligenz drin

In den nächsten Jahren wird eine Welle der Automatisierung durch Unternehmen gehen. Künstliche Intelligenz wird zahlreiche Aufgaben übernehmen, die heute noch von Beschäftigten manuell erledigt werden. Von der automatisierten Rechnungsbearbeitung über Qualitätsprüfungen und Sicherheitschecks bis hin zur Prognose von Kundenbedürfnissen und Lagerbeständen – künstliche Intelligenz wird jeden Aspekt von Unternehmen beeinflussen. Doch wie können Unternehmen künstliche Intelligenz für sich und ihre Tätigkeit erfolgreich nutzen?

Aktuell herrscht maximale Verwirrung. Denn statt konkreter Anwendungsfälle beherrschen Buzzwords die Debatte.

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Die KI-Roadmap
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Die große Buzzword-Flut

Heute schon Data Mining in der RPA-Anwendung betrieben, um die Basis für Machine Learning zu legen? Schon über die richtigen Prompts nachgedacht, um generative KI einzubinden? Und das neuronale Netz aktiviert? 

In Buzzwords gesprochen mutiert eine einfache Autofahrt zum „Highspeed Acceleration Transport Object Based on Machine Power“

Und Ihren Computer schalten Sie morgens nicht einfach an, sondern Sie haben eine „Mainboard Driven Data Processing Engine 3.0“

Selbst Ihren Toaster können Sie mit Buzzwords so umschreiben, dass er zum Hightech-Wunder wird. „Accelerated Food Transformation Engine Based on Artificial Heat“. 

Die Konsequenz: Unternehmen erkennen die Relevanz des Themas nicht

Der Hype um künstliche Intelligenz hat uns eine Fülle dieser wunderbaren Begriffe beschert: Deep Learning, Convolutional Neural Networks (CNNs), Natural Language Processing, Reinforcement Learning und so weiter. Nicht zu vergessen Convolutional Layers und Pooling Layers. Das macht Eindruck.

Zugleich ist genau das das Problem. Denn viele Führungskräfte stehen beim Thema Künstliche Intelligenz aktuell vor der Frage: Wie sollen wir starten? Wie können wir die Anwendungsfälle identifizieren, die uns einen wirklichen Mehrwert bringen? Und wie können wir diese erfolgreich einführen?

„Die größte Gefahr besteht jetzt in blindem Aktionismus“, warnt KI-Experte Dr. Jens-Uwe Meyer. „Es geht nicht darum, dem lautesten Marktschreier zu folgen, sondern Schritt für Schritt und mit System Anwendungsfälle zu identifizieren, den Wert für das eigene Business zu erkennen und die Anwendungsfälle schnell auf ihre Machbarkeit hin zu überprüfen.“

Sein Rat: Stellen Sie sich künstliche Intelligenz wie eine neue Mitarbeiterin oder einen neuen Mitarbeiter vor. Anstatt sich mit komplexen technischen Verfahren auseinander zu setzen, stellen Sie im ersten Schritt die Frage: Was kann eine künstliche Intelligenz eigentlich leisten? In seinem Buch KI-Roadmap beschreibt Dr. Meyer die Antworten auf diese Frage. Künstliche Intelligenz kann beispielsweise Objekte und Fehler schneller und präziser erkennen als der Mensch, Prognosen auf Basis von Vergangenheitsdaten erstellen oder kreative Ergebnisse (Texte, Bilder, Videos) deutlich schneller erstellen als der Mensch. Bleiben wir im Bild der Bewerberin.

Künstliche Intelligenz ist keine Raketenwissenschaft mehr

KI-Anwendungen und -Lösungen gibt es heute wie Strom, fließendes Wasser und die Cloud. Buzzwords verdecken den Blick auf die wesentlichen Fragen.

#1 Welche Anwendungsfälle für Künstliche Intelligenz gibt es in unserem Unternehmen? 
Es ist die gleiche Frage, die sich die Menschen bei der Erfindung des Automobils gestellt haben: Welche Anwendungsfälle finden wir für das Auto? Welche für das Telefon? Und welche Anwendungsfälle finden wir für ein Smartphone?

#2 Wie berechnet man den Wert dieser Anwendungsfälle? 
Auch das ist eine ganz normale Frage. Wie viel Zeit und Geld spare ich, wenn ich das Auto nehme? Lohnt sich die Investition in einen Cloud-Speicher? Brauche ich wirklich den größeren Datentarif? Und was bringt KI? Betrachten Sie Investitionen in künstliche Intelligenz wie Investitionen in eine Maschine!

#3 Wie können wir Projekte schnell und pragmatisch umsetzen? 
Manchmal habe ich den Verdacht, dass Buzzwords vor allem dazu dienen, groß, kompliziert und teuer zu denken. Dabei gibt es für jede Herausforderung einfache und schnelle oder komplizierte und teure Lösungen. 

Der Perspektivenwechsel

Es geht um die strategische Perspektive. Es geht nicht darum, welche Technologien genau eingesetzt werden. Mal reicht eine Excel-Integration, mal lassen sich Herausforderungen mit dem Copilot von Microsoft lösen, mal braucht es komplexere Anwendungen. Genau das muss im Unternehmen Schritt für Schritt evaluiert werden.

Unternehmen, die systematisch ihre Fachbereiche und Tätigkeitsfelder auf KI-Potentiale hin untersuchen, systematisch konkrete Anwendungsfälle identifizieren und den Wert berechnen, klare Visionen und Ziele erarbeiten, Teams zusammenstellen und zunächst Prototypen entwickeln und die in der Phase der Skalierung ihre Organisation mitnehmen, können die Vorteile dieser neuen Technologie systematisch nutzen.

    Diese Entwicklung hin zu Automatisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz wird deutlich schneller vorangehen, als es sich viele heute vorstellen können. Unternehmen, die schnell und effektiv die Chancen dieser neuen Technologie nutzen, werden in Zukunft erhebliche Kosteneinsparungen realisieren und Wettbewerbsvorteile generieren. Andere, die sich damit nicht auseinandersetzen, werden vom Markt in den kommenden Jahren brutal verdrängt werden.

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