TEAM-Resilienz – Das Ergebnis gelungener Führung

TEAM-Resilienz ist nichts, was sich so einfach herstellen lässt. Es gibt keine Blaupause. Es ist ein situativer Prozess. Doch es gibt Führungsverhaltensweisen, die eine TEAM-Resilienz entstehen lassen. Denn TEAM-Resilienz ist das Ergebnis gelungener Führung.

Neben individueller Resilienz bekommt so langsam Team-Resilienz mehr Aufmerksamkeit. Team-Resilienz spiegelt die Fähigkeit eines Teams, proaktiv mit veränderten Umständen umzugehen und trotz Herausforderungen flexibel zu bleiben. Ein resilientes Team meistert schwierige Zeiten, bleibt handlungsfähig und wird mit der Zeit immer robuster gegen Krisen.

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Die Führungskraft als Wegbereiter für Team-Resilienz

Die Führungskraft hat einen großen Einfluss auf die Resilienz des Teams. Es gibt spezifische Führungsverhaltensweisen, die dabei helfen können, Team-Resilienz aufzubauen.

Dazu müssen liebgewonnene Führungsmythen hinterfragt werden, weil sie zu dysfunktionalen Verhaltensmustern führen können.

Mythos: Die Führungskraft als Allwissender  

Dieser Führungsmythos basiert auf der irrigen Vorstellung, Führungskräfte müssen in jeder Situation alles wissen. Niemand kann auf alle Fragen eine Antwort haben. Es ist eine Stärke zugeben zu können, etwas nicht zu wissen. Wirksame Führungspersonen stellen Fragen und hören zu. Sie sind bereit von der Expertise ihrer Teams zu lernen.

Eine Haltung, nicht alles wissen zu müssen, kann für alle Beteiligten sehr entlastend sein, drückt Wertschätzung für die Teammitglieder aus und stärkt das gegenseitige Vertrauen. 

Mythos:  Eine Führungskraft hat keine Angst

Das Ammenmärchen, dass Chefs keine Angst haben dürfen, hat negative Auswirkungen für die Führungsperson selbst und auch für das ganze Team. Jeder hat mal Schiss, auch die Bosse. Tun sie aber so, als wäre alles paletti, verpassen sie die Chance, ihre Ängste sinnvoll zu nutzen. Angst ist ein menschliches Gefühl, jeder kennt es.

Ein Vorgesetzter, der offen mit der eigenen Angst umgeht, wirkt als positives und menschliches Vorbild. Das erlaubt auch den Mitarbeitern, zu ihren Ängsten zu stehen.  

Mythos: Die Führungskraft als unverwundbarer Held

Führungskräfte trauen sich oft nicht, sich verletzlich zu zeigen. Sie befürchten, es könnte als Schwäche ausgelegt werden. Sie glauben, sie könnten Autorität und Respekt verlieren, wenn sie sich unsicher oder gar verletzlich zeigen.

Sich verletzlich zeigen ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen, ist ein echter Paradigmenwechsel für eine gute Zusammenarbeit und entspannt alle.

Drei Tipps für mehr Team-Resilienz

#1 Eine gemeinsame Vorstellung der Zusammenarbeit entwickeln
Ein gemeinsames Zukunftsbild kann wie ein Anker wirken, der das ganze Team zusammenhält und wie ein Magnet in eine erstrebenswerte Zukunft zieht.
Nehmen Sie sich gemeinsam Zeit:  Was ist den Team-Mitgliedern in der Zusammenarbeit wichtig? Welche Werte müssen unbedingt gelebt werden, damit alle im Team gern zur Arbeit kommen?
Alle Teammitglieder sollten sich mit ihren Werten und Überzeugungen gehört und respektiert fühlen. So entwickeln Teammitglieder ein tieferes Verständnis füreinander. Ein paar wenige Werte, auf die sich das Team committen kann, sind die Basis für eine zukünftig bessere Zusammenarbeit.

#2 Vertrauen das Herzstück einer starken Teamkultur
Ohne Vertrauen im Team wird die Team-Resilienz nicht gelingen. Hier sind Sie als Führungskraft besonders gefragt, sie wirken mit ihrem Verhalten als Vorbild. Es gibt drei wichtige Verhaltensweisen, die auf das Vertrauenskonto einzahlen: Seien Sie ehrlich, Verhalten Sie sich transparent, Seien Sie zuverlässig.
Ihre Mitarbeiter spüren, ob Sie ehrlich sind. Unehrliches Verhalten verunsichert und schürt Zweifel.
Transparentes Führungsverhalten schafft Vertrauen und Glaubwürdigkeit, das ermöglicht dem Team, die Entscheidungsprozesse und die Richtung des Unternehmens nachvollziehen zu können. Mehr Zufriedenheit und Engagement entsteht.

#3 Empowerment: Die Kompetenzen der Team-Mitglieder stärken
Wenn jedes Teammitglied seine Stärken einbringen kann, entsteht eine lebendige Teamdynamik, was die Resilienz des Teams insgesamt stärkt.
Tauschen Sie sich mit Ihrem Team über die Stärken jeder Person aus. Als Erweiterung lassen Sie alle Stärken benennen, die von den Kollegen wahrgenommen werden. Da kommen oft interessante Stärken zum Vorschein.
Eine weitere interessante Fragestellung zu den Kompetenzen könnte in etwa so lauten: »Auf welche Weise bereichere ich das Team?«

Kleiner Tipp am Rande, haben Sie als Führungskraft Geduld. Manches Teammitglied tut sich gerade mit dieser Frage schwer.

Team-Resilienz ist ein fortlaufender Prozess. Neben den genannten Tipps gibt es noch weitere Bereiche. Bleiben Sie dran, denn erst mit Ausdauer entfaltet sich die positive Wirkung. Sie als Führungskraft sind ein wichtiger Treiber.

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