Farbe gibt Orientierung – nicht nur beim Bombenentschärfen. Jeder weiß das: Beim Bombenentschärfen muss ein bestimmtes Kabel durchtrennt werden. Rein schwarz-weiß wäre die Orientierung im Kabelsalat unmöglich. Auch in der Visualisierung brauchen wir Farbe zur Unterscheidung und für vieles mehr. Die Punkte eins bis neun der Sketchnote helfen dir beim gezielten Einsatz von Farbe.
Denke auch an eine Landkarte oder Infografik: Farbe macht Verstehen einfacher. Dagegen machen zu viele und vor allem unsystematisch verwendete Farben Verständnis schwerer. »Vermeide das Übermaß« gilt auch für Farbe!
Beim Visualisieren hast du Farbfreiheit: Weder ein Baum noch ein Frosch muss grün sein wie in der Natur. Warum nicht ein Froschkönig mit rosa Krone und Brille? Und schon veränderst du die Märchengeschichte!
Beachte beim Verwenden von Farbe den Kontrast: Dunkle Schrift auf dunklem Hintergrund ist nicht gut lesbar. Helle Farben wie ein Gelb sind oft zu hell, um gut wahrgenommen zu werden. Das gilt besonders bei Flipcharts auf größere Entfernungen.
Es wirkt oft besser, wenn Farbe nicht das gesamte Element ausfüllt. Das erzeugt eine Art Lichtreflex und so mehr Räumlichkeit und Lebendigkeit. Das erkennst du oben in der Sketchnote beispielsweise beim Herz.
Vermeide Schmierer! Wenn du mit einem schwarzen Stift vorgezeichnet hast und dieser nicht wasserresistent oder nicht einmal wasserfest war, kann die Farbe das Schwarz anlösen und verschmieren. Das sieht nicht gut aus und verdreckt die Spitze des farbigen Stiftes und macht ihn damit unbrauchbar. Mit wasserfesten Stiften für die Outlinezeichnung vermeidest du das!
Nutze nicht zu stark saugendes Papier. Es gibt extra Layoutpapier, bei dem Farben nicht auslaufen.
Koloriere möglichst gleichmäßig und zügig. Selbst wenn das Papier nicht allzu stark saugt, sieht man es, wenn du über eine Stelle besonders oft drübergehst oder mit dem Stift zu lange an einer Stelle auf dem Papier bleibst. Diese Stellen werden dunkler.
Super exakt ist selten nötig. Im Gegenteil. Es wirkt lockerer und geht auch schneller, wenn die Kolorierung nicht penibel ausgeführt ist. So darf eine Farbfläche auch mal die Outline überschneiden.
Achte auf die Farbharmonie: Nicht alle Farben passen gut zusammen. Mehr zu Farben und Farbharmonie findest du im Downloadbereich – oder google den Begriff »Farbpaletten« im Internet.
Jetzt brauchst du das Set mit den grünen, orangen und grauen Pinselstiften – oder du schaust, wo du noch Filzschreiber im Haus hast. Oder du kolorierst mit Farbstiften, das dauert aber länger und sieht etwas nach Kunst aus.
Schatten ist auch nur eine Farbe
Vergleiche die Sketchnote links mit der auf der nächsten Seite. Du siehst, die Technik des Schattierens und des Kolorierens ist sehr ähnlich. Schattieren ist Kolorieren mit grau bis schwarz!
Warum nutzen wir Schatten in der Visualisierung? Ein plastisches Motiv, also ein Motiv mit Schatten, fällt mehr auf. Der Schatten trennt den Vorder- vom Hintergrund und lässt das Objekt hervortreten. Wichtig: Der Schatten ist immer vom Licht abgewandt. Achte darauf. Schau nochmals auf den Titel dieses Buches: Wenn du Farbe und Schatten kombinierst, hast du mehr Ausdrucksmöglichkeiten. Ein Tipp: Zum Schattieren kannst du auch einen Bleistift nehmen. Wenn du den Bleistift schräg hältst, gelingt dir das Schattieren leichter.
Siegfried (Sigi) Bütefisch ist Diplom-Graphik-Designer. Seine Philosophie: »Kommunikation als Mittel zum Zweck – das Ziel sind messbare Ergebnisse!«. Schon immer war bei Meetings der Stift in der Hand sein Werkzeug, um Diskussionen anzuregen und Menschen zu überzeugen. Begeistert davon, sprach ihn eine Kundin einmal daraufhin an, ob er auch Visualisierungskurse gebe. Da wurde ihm bewusst, dass das, was er tat und konnte, einen Namen hat und immer mehr zum Trend wird. Visualisieren! So wurde Sketchnoten und Co. und andere dafür zu begeistern seine zweite Mission.