Symphatisch kommunizieren

Ob Günther Jauch oder vielleicht sogar Ihr Chef. Es gibt Menschen, die uns sofort beeindrucken und uns beeinflussen, denen Sie sogar manches Ungeschick sofort nachsehen. Umgangssprachlich nennt man sie einfach sympathisch. Vor allem können sie symphatisch kommunizieren.

Doch diese Eigenschaft ist das Ergebnis zweier Fähigkeiten: Sie überzeugen uns durch ihre Kommunikation und durch ihre Ausstrahlung. „Und um das zu lernen brauchen Sie weniger als sie denken. Wer die Grundlagen der Klartext-Kommunikation beherrscht, hinterlässt einfach einen guten Eindruck und bleibt in positiver Erinnerung.

Viele Menschen verpassen Chancen in ihrem Leben, weil sie sich nicht gut genug verkaufen. Sie kommunizieren schlecht. Wer erfolgreiche Moderatoren, Chefs oder Politiker beobachtet, stellt rasch fest, dass diese Leute ihren Auftritt so beherrschen, dass wir von ihnen in Bann gezogen werden. Wir lassen uns auf sie ein, übernehmen ihre Ansichten und tun schließlich das, was sie von uns wollen. Dahinter steckt nicht etwa ein mysteriöses Geheimnis, sondern es sind banale Regeln der erfolgreichen Kommunikation und des Auftrittes. Bei Menschen, die im Verkauf arbeiten, zahlt sich diese Fähigkeit direkt im Geldbeutel aus, weil sie besser ankommen und erfolgreichen abschließen können. Aber auch für alle anderen ist die Fähigkeit, erfolgreich zu kommunizieren, sehr zentral. In Teams, in privaten Partnerschaften und in Vereinen und Verbänden geht immer dann etwas schief, wenn die Akteure nicht gut, das heißt, nicht situationsgerecht und im Klartext miteinander kommunizieren.

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Bevor Sie also reden, schreiben oder mailen:

  • Ist Ihnen klar, was Sie erreichen möchten?
  • Sind Ihre Überlegungen logisch und nachvollziehbar?
  • Kennen Sie die Grundsätze der Kommunikation im Klartext?
  • Wissen Sie, wie Sie in Erinnerung bleiben?
  • Wie Sie Eindruck hinterlassen?

Wer sind Sie und was wollen Sie? Wie gehen Sie vor?

Wenn eine Kommunikation erfolgreich sein soll, muss vor Beginn Folgendes klar sein: Welches ist Ihr Standpunkt als Kommunikator? Was ist Ihr Ziel? Wie zeigt sich die Kommunikations-Situation? Ist sie formell oder locker? Ist sie hierarchisch geprägt oder wird auf Augenhöhe miteinander umgegangen? Welches ist Ihr Kommunikationsmittel? Wie ist Ihre Wirkung auf die Empfänger der Botschaft? Wie können Sie in Erinnerung bleiben, Eindruck hinterlassen?

Sie sollten sich selber gut kennen, bevor Sie zu reden oder schreiben beginnen. Es gibt unterschiedliche Kommunikationstypen; zu einem davon gehören auch Sie:

  • Die Labertasche oder Plaudertante
    Liebt die Selbstinszenierung, braucht viel Aufmerksamkeit, redet viel – aber kaum über den Gesprächspartner, sondern nur über sich.
  • Der Stille
    Sind nicht bereit, sich emotional zu öffnen, bleiben in sich gekehrt und halten zum Selbstschutz Distanz.
  • Die Fundierte
    Ein sehr genauer Mensch, baut all sein Tun und Denken auf harte Fakten und Zahlen auf, ist dafür auch selten spontan.
  • Die Egozentrikerin
    Zieht andere in den Bann, kann beeinflussen und steuern, hat Autorität, misst aber andere Menschen meist an sich selbst.
  • Der Nachplapperer
    Hat eine helfende oder dienende Grundhaltung, glaubt an Positionen und Hierarchien, ist so loyal bis hin zur kritiklosen Anerkennung z.B. des Chefs.
  • Die Besserwisserin
    Möchte stets als klug, bewandert und kompetent erscheinen, stellt alles in Frage, was nicht von ihm kommt und ist sehr skeptisch bis hin zur Dauerkritik.
  • Der Normalo
    Kommuniziert zumeist sachlich, ruhig und offen, hat Einfühlungsvermögen und bleibt selber emotionsarm.

Wenn Sie wissen, wie Sie kommunikativ ticken, kennen Sie auch die Vor- und Nachteile Ihrer Art, mit anderen umzugehen. Wenn Sie das wissen, können Sie besser agieren und reagieren. Ebenso sollten Sie auch unterschiedliche Kommunikationssituationen und Kanäle kennen und beurteilen können. Eine Botschaft via Mail zu übermitteln ist etwas ganz anderes, als ein Ziel im persönlichen Gespräch oder an einer Sitzung erreichen zu wollen. Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Techniken, die Sie kennen sollten. Entscheidend ist es auch, ob Sie mit jemandem auf Augenhöhe kommunizieren oder ob Sie der Chef oder der Untergebene sind. Das verändert die Anforderungen an Ihre Art zu kommunizieren. Im einen Fall kontrollieren Sie das Gespräch, im anderen müssen Sie sich anstrengen, dass Sie nicht vollständig kontrolliert werden.

Werden Sie charismatischer!

Wir alle kennen Menschen, die uns in ihren Bann ziehen, wenn sie mit uns reden. Sie können oftmals mit uns fast alles machen, was sie wollen. Die Eigenschaft, die das bewirkt, nennt man Charisma. Wie Charisma entsteht und tatsächlich wirkt, ist noch wenig erforscht. Dennoch wissen wir mittlerweile, dass viele Eigenarten der Kommunikation charismatischer Menschen lernbar sind. Zum Beispiel:

  • Nehmen Sie Emotionen anderer wahr und bauen Sie sie gezielt in Ihre eigene Kommunikation ein.
  • Zeigen Sie im Auftreten Überlegenheit und Sicherheit.
  • Ermöglichen Sie es ihrer Umgebung dadurch, sich mit ihnen zu identifizieren.

Dabei spielen weniger die Inhalte eine Rolle, die vermittelt werden, als das Auftreten insgesamt. Dazu gehören alle Elemente nonverbalen Kommunizierens wie die Körperhaltung, die Mimik, die Gestik und die Stimme. Sie können Ihre eigene Kommunikation markant verbessern, wenn Sie die bekannten Techniken kennen und anwenden. Schauen Sie Ihren Kommunikationspartnerinnen in die Augen, zeigen Sie körpersprachlich Offenheit und Sicherheit, lächeln Sie ehrlich und pflegen Sie Ihre Stimme. Eine feste Stimme überzeugt einfach besser. Wenn Sie sich zudem vor Beginn Ihrer Kommunikation auch noch wirklich Klarheit darüber verschafft haben, wer Ihr Gegenüber ist, was Sie erreichen möchten und welcher Art die Situation ist, dann werden Sie mit Sicherheit besser und weit erfolgreicher kommunizieren als bisher.

Klartext reden und schreiben!

Wenn alle Voraussetzungen stimmen, wenn Sie alles wissen, was Sie wissen müssen, dann ist es aber immer noch Ihre Botschaft, die Sie erfolgreich platzieren möchten. Dazu brauchen Sie nicht zuletzt auch einige sprachliche und stilistische Kenntnisse und sollten einige Kniffe beherrschen. Zusammenfassen lässt sich all dies unter dem Begriff Klartext. Reden Sie nicht um den Brei herum, bringen Sie das zu Beginn, was Ihr Gegenüber am meisten interessiert, erzählen Sie eine Story, das heisst, versuchen Sie, etwas Spannung in Ihren Gesprächsbeitrag hineinzubringen. Vernebeln Sie Ihre Sprache nicht, werfen Sie nicht mit Anglizismen um sich, nur um sich wichtig zu machen. Natürlich, es gibt einen Grat zwischen Klartext und Brüskierung. Den müssen Sie kennen, und den sollten Sie nicht verfehlen. Aber machen Sie sich klar, dass in der Kommunikation aus falscher Rücksichtnahme zumeist abgeschwächt, ausgewichen und vernebelt wird. Das sind all jene E-Mails, alle Sitzungen und alle Zweiergespräche, bei denen Sie sich am Schluss oder nach der Lektüre fragen, was denn eigentlich der Sinn der Sache gewesen sein soll!

Texten Sie also niemanden zu! Schießen Sie keine verbalen Breitseiten ab! Wählen Sie Ihre Worte bewusst und gekonnt aus und verzichten Sie auf Fachausdrücke und komplizierte Satzkonstruktionen!

Das Wichtigste: Versetzen Sie sich in Ihr Gegenüber!

Wenn jeder Mensch, der mit einem anderen kommuniziert, sich nur 60 Sekunden überlegte, was er selber in der Situation seines Gegenübers erwarten würde, gelängen die meisten unserer Gespräche und Interaktionen unendlich viel besser. Die Fähigkeit des Einfühlungsvermögens, der so genannten Empathie, ist leider immer öfter nicht mehr ausreichend vorhanden. Dabei braucht es nur wenig, und das Verhalten ist durchaus lernbar. Der beste Trick ist tatsächlich, vor dem Schreiben eines Briefes oder einer E-Mail, vor dem Reden an einer Sitzung oder vor einer Äußerung zu Handen der Partnerin sich einfach kurz klar zu machen, was das Gegenüber von Ihnen erwartet und wie es sich aktuell befindet. Das braucht sehr wenig Zeit und bringt enorm viel. Das heißt natürlich nicht, dass Sie Ihrem Gegenüber „nach dem Mund reden“ müssen. Nein, es heißt vielmehr, dass Sie Ihre Kommunikation der Situation, der Befindlichkeit des Kommunikationspartners und dem Medium, das Sie verwenden, anpassen sollten.

Wenn Sie dann auch noch wissen, was Sie erreichen wollen und wer Sie sind, dann gelingt Ihre Kommunikation fast sicher!

 

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