Zustimmungsfallen vermeiden

Wir kontrollieren weder uns Sprache komplett, noch unsere Gestik und Mimik. Auch Manager bedienen sie instinktiv und sind sich nicht in jeder Situation bewusst darüber. So mancher hat so schon eine Zustimmung für eine Weltanschauung oder Meinung produziert, die er nie ausdrücken wollte. Sie zurückzunehmen fällt äußerst schwer.

Menschen glauben an Dinge, haben Meinungen und Weltanschauungen und teilen mit anderen ein Paradigma, ohne dass es ihnen  bewusst ist. Unbewusst handeln sie auch, wenn sie einen Vorschlag hören. Eine Gruppe z.B. denkt laut, ohne zu einem Entscheidungsabschluss gekommen zu sein. So mancher Manager hat bei einem Vorschlag schon gesagt: „Eine interessante Idee. Man könnte das sogar so und so ausbauen….“  Fast immer wird sein Gegenüber diese Äußerung als Zustimmung werten, dabei hat die Führungskraft nur ausgedrückt, was ihm so gerade durch den Kopf ging. Das war weder eine Bestätigung noch ein Einverständnis für die Weiterentwicklung.

Völlig erstaunt sind Mitarbeiter wenn sie merken, dass die scheinbare Zustimmung gar nicht zutrifft – sondern neue Gedanken später einließen. Beide Parteien macht „Gespräch“ jedoch nicht zufrieden und es hängen viele Missverständnisse in der Luft.

Wer weiß, dass er „laut denkt“ sollte Vorschläge von Dritten unbedingt als Satz auf ein Blatt Papier schreiben und dann was er „denkt“ darunter. Ziemlich schnell kommt ein anderer Ansatz und jetzt gilt es, die erste Reaktion vor den Augen der Gesprächspartner durchzustreichen. Damit wird allen klar: Eine Zustimmung erfolgte so nicht.

Wenn die Mimik falsch interpretiert wird

Noch viel schwieriger wird es mit einer non verbalen Zustimmung. Ein TV-Streitgespräch kann so ausgehen, wie zwischen einem Minister und Verbandspräsidenten in vergangenen Jahren.  Minister: „Ihre Branche nimmt Verbrecher-Preise“. Nicken des Präsidenten. „Sie beuten damit arme Menschen aus“. Nicken. Über den TV Kanal sah es so aus, als würde der Verbandschef diesen Aussagen zustimmen. Doch tatsächlich war er instinktiv nur höflich. Er wollte damit nur sagen „Ja, ich habe Dich akustisch, sachlich … verstanden.“ Doch eine Zustimmung war das nicht. Es gelang ihm aber kaum, diesen zustimmenden Eindruck bei einer oberflächlichen Zuhörerschaft zu korrigieren. Sein Ruf war angeschlagen.

Auch hier gilt: Wenn man angegriffen wird nicht freundlich zu lächeln, sondern sofort zu korrigieren. Hart, klar, unmissverständlich.  Oder wie man in der Debatte sagt: Lieber zweimal zuviel „Nein“ als einmal fälschlich der Eindruck eines „Ja“. Korrektur dann noch möglich.  

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