Warum Konflikte so wichtig sind

Wann hast du das letzte Mal eine Führungskraft freudig sagen hören: „Super — wir streiten im Team gerade heftig über Thema xyz“? Kommt eher selten vor, oder? Konflikte haben einen schlechten Ruf. Sie gelten als Effiziensbremse zerstören die Zusammenarbeit. Doch das ist mitnichten so. Ein etwas anderer Blick auf Konflikte.

Konflikte im Unternehmen haben meist einen schlechten Ruf. Sie verursachen Unbehagen und beeinflussen in der Regel die Effizienz der Zusammenarbeit. Bei Führungskräften werden Konflikte oft als Versagen bewertet („Wer einen Konflikt im Team hat, ist eine schlechte Führungskraft“)

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Aber haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass Konflikte auch positive Aspekte haben können?Hier drei Gründe, warum Konflikte im Unternehmen wichtig sind:

Konflikte können Innovation und Kreativität fördern

Konflikte entstehen oft, wenn verschiedene Meinungen und Ideen aufeinandertreffen. Dies kann ein fruchtbarer Boden für Innovation sein. Unterschiedliche Sichtweisen und Denkweisen können dazu führen, dass neue und kreative Lösungen entstehen.

Die Herausforderung für Führungskräfte besteht darin, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem diese Unterschiede diskutiert und konstruktiv genutzt werden können.

Konflikte können die Teamdynamik verbessern

Konflikte können die Zusammenarbeit und Kommunikation im Team verbessern. Sie können dazu führen, dass Teammitglieder offen über ihre Bedenken sprechen und Missverständnisse klären. Konflikte können auch dazu beitragen, die Rollen und Verantwortlichkeiten im Team zu klären und die Teamdynamik zu stärken.

Es liegt an den Führungskräften, eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und Verständnisses zu schaffen, in der Konflikte offen angesprochen und gelöst werden können.

Konflikte können die Unternehmenskultur stärken

Konflikte können dazu führen, dass die Werte und Normen des Unternehmens hinterfragt und diskutiert werden. Dies kann dazu beitragen, dass das Unternehmen seine Kultur weiterentwickelt und stärkt. Führungskräfte und Berater spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer Unternehmenskultur, die Konflikte als Chance zur Weiterentwicklung sieht.

Aus der Beratungspraxis: Konflikte in einem Pharmaunternehmen durch die strategische Neuausrichtung

Ein konkretes Beispiel für die positive Wirkung von Konflikten lässt sich in einem renommierten Pharmaunternehmen beobachten, das wir unterstützt haben.

Im Laufe einer strategischen Neuorientierung war eine Führungskraft mit der Aufgabe konfrontiert, ein Team für ein innovatives Projekt der Kundenorientierung aufzubauen. Das Team bestand aus bestehenden Mitarbeitern und neuen Einstellungen, die jeweils unterschiedliche Hintergründe, Fähigkeiten und Perspektiven auf das Projekt mitbrachten.

Die Mitarbeiter waren an die alte Arbeitsweise gewöhnt, hatten Bedenken hinsichtlich der neuen Struktur und sahen sich mit ihren Herausforderungen oft zu wenig unterstützt.

Anstatt die Konflikte zu ignorieren oder zu unterdrücken, entschied sich die Führungskraft für einen Workshop, in dem das Team offen über seine Bedenken diskutieren konnte.

Der Workshop hatte einen für eine Mediation oft typischen Verlauf: Nach einer anfänglichen Vorsicht wurden auch die schwierigen Themen offen angesprochen. Zunächst gab es einige Reibungspunkte. Die bestehenden Mitarbeiter waren an die alte Arbeitsweise gewöhnt und hatten Bedenken hinsichtlich der neuen Struktur und auch Kritik an der Führungskraft.

Durch den Prozess des offenen Dialogs in der Mediation konnten diese Themen relativ schnell geklärt werden. Der ursprüngliche Konflikt hat das Team letztlich noch mehr zusammen gebracht, das Vertrauen untereinander und auch zur Führungskraft gestärkt. Die Diskussion nach der Klärung hat Innovationen angeregt und zu einer Verbesserung der Arbeitsprozesse geführt.

Was Sie als Führungskraft / Berater konkret tun können

#1 Unterstützen Sie eine offene Kommunikationskultur
Ermutigen Sie Ihr Team, ihre Meinungen, Bedenken und Ideen offen zu äußern. Fördern Sie einen respektvollen Umgang miteinander, in dem unterschiedliche Meinungen wertgeschätzt und konstruktive Kritik willkommen ist. Dies kann durch regelmäßige Team-Meetings, Workshops und Einzelgespräche erreicht werden.

#2 Fördern Sie echtes Zuhören und Empathie
Lehren Sie Ihr Team, zuzuhören und die Perspektive anderer zu verstehen, bevor sie reagieren. Dies kann durch Schulungen in aktiver Kommunikation und Konfliktlösung erreicht werden. Empathie spielt hier eine entscheidende Rolle, da sie dazu beiträgt, Verständnis und Respekt für die Sichtweisen anderer zu entwickeln.

#3 Entwickeln Sie einen konstruktiven Ansatz zur Konfliktlösung
Stellen Sie sicher, dass Ihr Team über die Fähigkeiten und Werkzeuge verfügt, um Konflikte auf konstruktive Weise zu lösen. Diese Fähigkeiten sind uns leider nicht in die Wiege gelegt, aber sie lassen sich relativ schnell erwerben.

Warten Sie bei akuten Konflikten nicht zu lange! Verantwortungsvolle Führungskräfte und Berater können auch einen spezialisierten Mediator einbeziehen, um bei der Lösung komplexer Konflikte zu helfen.

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