Selbstsabotage vermeiden

Die Verwirklichung von großen und langfristigen Zielen stellt für jeden Menschen eine Herausforderung dar, und früher oder später melden sich Zweifel oder Ängste an und machen oft sogar die Zielerreichung unmöglich. Es gibt Alternativen genden dies Selbstsabotage ….

Das ist ein Phänomen, von dem man sich eigentlich nicht mehr überraschen zu lassen braucht. Ganz im Gegenteil sogar: Man kann es bereits im Vorfeld bewusst einplanen und so die sogenannten negativen Effekte minimieren. Noch bevor wir uns auf den Weg zu unserem Ziel machen, können und sollten wir uns vergegenwärtigen, dass es in den überwiegenden Fällen weniger unsere Fähigkeiten und die äußeren Einflüsse sind, die uns vom Erreichen eines Ziels abbringen, als vielmehr unsere eigenen Ängste vor Veränderungen, vor dem Neuen und Unbekannten. Sie sorgen dafür, dass wir mitten auf dem Weg Halt machen und nicht selten sogar den Rückzug antreten, weil die Zukunft so viel Ungewisses und Unkalkulierbares für uns bereithält, während wir doch in unserem jetzigen Dasein so viel Sicherheit und Verlässlichkeit zu spüren meinen.

Hier kommt es darauf an, den eigenen Emotionen und Wünschen zu vertrauen und sie nicht leichtfertig abzuschreiben, bloß weil ein paar Zweifel und Verunsicherungen aufgekommen sind. Halten Sie sich vor Augen, wie reichhaltig Ihr Dasein werden kann, wenn Sie es tatsächlich wagen, die Alternativen zu verwirklichen. Und stellen Sie sich vor, was es für Sie bedeutet, Ihr Vorhaben jetzt fallen zu lassen. Ihr Leben wird sich nicht verändern, und Sie werden unendlich viele Möglichkeiten, Ihr Dasein und Ihr Selbst frei zu entfalten, verstreichen lassen — Sie werden von all diesen Möglichkeiten nicht einmal etwas wissen. Denken Sie daran, was Sie aufgeben, wenn Sie von Ihrem Weg abweichen. Und führen Sie sich ganz bewusst vor Augen, welche Beweggründe dahinter stehen. — So werden Sie erkennen, ob es das wirklich wert ist.

Neben dieser bewussten Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Selbstsabotage gibt es selbstverständlich auch einige ganz pragmatische Hilfestellungen, die das Durchhalten unterstützen. Eine detaillierte Planung ist eines der wirkungsvollsten Hilfsmittel. Bei langfristigen Zielsetzungen brauchen wir einfach Zwischenerfolge, die uns zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass wir vorwärts kommen. Mit mehreren kleinen Schritten kommen wir angenehmer zum Ziel als mit großen Sprüngen, bei denen man letztlich nicht genau weiß, wo man landen wird. Und es ist eine sehr schmerzliche Erfahrung, feststellen zu müssen, dass man zwar schon weit gekommen ist — nur nicht auf dem richtigen Weg. Definieren Sie daher unbedingt Teilschritte, die es Ihnen auch ermöglichen, zu überprüfen, ob Sie noch auf dem richtigen beziehungsweise für Sie persönlich optimalen Weg sind. Ein häufiger Fehler dabei besteht darin, dass wir die einzelnen Schritte, die mit unserer Zielsetzung verbunden sind, nur vage formulieren. Wir benötigen jedoch möglichst klar definierte (Teil-)Ziele, die nicht nur an sich, sondern auch hinsichtlich der Zeitplanung realistisch sind. Je konkreter die einzelnen Schritte benannt werden, umso größer die Aussicht auf Erfolg und auf anhaltende Begeisterung. Ein sinnvoller und angemessener Zeitraum ist natürlich ebenso unerlässlich. Hier gilt es — wie auch bei den Zielen selbst —, die Gratwanderung zwischen Über- und Unterforderung zu prüfen. Denn die persönliche Herausforderung spornt uns an, während Über- und Unterforderung über kurz oder lang zu Frustrationen führen. Auch hier ist es also von großer Bedeutung, sich selbst ganz genau zu (er)kennen und dabei das integrierende Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele adäquat als ein Ganzes wahrzunehmen. Kreativität in diesem Sinne entsteht ex nihilo (lat.: aus dem Nichts heraus)!

Zu einer guten Planung gehören nun nicht nur ein guter und angemessener Zeitplan sowie die Einteilung langfristiger Ziele in sinnvolle Teilfelder, sondern auch, dass Sie sich Klarheit über die schon vorhandenen Bilder der Verwirklichung Ihrer Zielstellung verschaffen. Fragen Sie sich deshalb im Vorfeld zum Beispiel:

  • Mit welchen Hindernissen muss ich rechnen?
  • Kann ich auf Unterstützung durch die Menschen in meinem Umfeld zählen?
  • Ist das Ziel mit meinen anderen Wünschen und Ideen zu vereinbaren?
  • Kann ich das Ziel auch ohne Hilfe von anderen erreichen?
  • Widerspricht meine Zielsetzung womöglich bestimmten Interessen meiner Mitmenschen?
  • Welche konkreten Auswirkungen wird mein Streben nach Veränderung auf meinen Alltag haben?
  • Wie viel Energie bin ich bereit, einzusetzen?

Einige dieser Rahmenbedingungen können wir selbst beeinflussen, andere jedoch nicht. Doch können wir unser Handeln hier zumindest den Gegebenheiten adäquat ohne sich zu verbiegen anpassen, um unser Ziel nicht unnötig zu gefährden. Es ist jedoch in jedem Falle notwendig, die Rahmenbedingungen bewusst zu erkennen. Denn nur wenn wir etwas erkennen, können wir das auch transformieren.

Wichtig ist es auch, sich auf dem Weg zum Ziel jederzeit eine Kursfreiheit zu ermöglichen, damit man weiterhin auf die Inspirationen und die Möglichkeiten des Augenblicks authentisch reagieren und Alternativen wahrnehmen kann. — Wer das Alternative Denken verinnerlicht hat, dem wird es dabei sehr viel leichter fallen, die gewohnten und ausgetretenen Pfade des Denkens zu verlassen, um zu echten Alternativen zu gelangen, die jenseits der Grenzen festgefahrener Denkmuster liegen. Gelingt dies, eröffnet sich ein schier unerschöpflicher Reichtum an Möglichkeiten, das eigene Leben zufrieden und mit dem Gefühl der Erfüllung zu leben. Auf dieser Grundlage sind sinnstiftende und nachhaltige Veränderungen im eigenen Dasein möglich.

Die Impulse dafür können, wie sich gezeigt hat, nur vom verantwortungsbewussten und sich selbst erkennendem Ich ausgehen, das gewillt ist, offen und frei Neues zu wagen, ohne sich von seiner eigenen Angst einengen zu lassen. Das Alternative Denken stellt die notwendigen Tools zur Verfügung. Der alternativ denkende Mensch ist bereit, die eigenen Grenzen aufzulösen, das eigene Dasein frei zu gestalten und die ihm innewohnende, vollkommene Kreativität zur Entfaltung zu bringen. Wer nun das vollständige Potenzial und die eigene schöpferische Kraft ganz bewusst aktivieren kann, wird sein Selbst und seine Realität nach seinen eigenen Vorstellungen frei, absolut kreativ gestalten können. — Denn Alles ist möglich und Nichts ist imaginär …

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