Erst kürzlich wurde ich wieder gefragt, woran man denn erkennen könne, ob der Job des Scrum Masters etwas für einen ist. Genau das werde ich hier beantworten.
Aus meiner Sicht sind die folgenden Faktoren ein guter Ansatzpunkt, um für sich zu definieren, ob man als Scrum Master geeignet ist.
Du magst Menschen!
Als Scrum Master hast Du den ganzen Tag mit Menschen zu tun. Deshalb ist es eine Grundvoraussetzung, dass Du Menschen prinzipiell magst (Ausnahmen gibt es immer). Wenn Du dann noch Empathie mitbringst ist das schonmal eine gute Grundlage.
Du hast Freude daran, wenn andere über sich hinauswachsen
Menschen dabei zu helfen über sich hinauszuwachsen ist eine wunderbare Aufgabe, die jeder gute Scrum Master beherrscht. Es sollte immer Dein Ziel sein, dass jedes Teammitglied sein volles Potential ins Team einbringen kann.
Du liebst es gute Teams zu bilden
Jetzt geht es darum eine Gruppe von Individuen zu einem Team zu formen in dem sich jeder einbringt und Spaß an der Arbeit hat. Hier gilt es z.B. ein gemeinsames Ziel zu definieren und Regeln der Zusammenarbeit zu erarbeiten.
Du kannst Dich gut selbstorganisieren
Der Product Owner hat sein Product Backlog und die Entwickler ihr Sprint Backlog. Nur der Scrum Master hat erst einmal nichts. Umso wichtiger ist es, dass Du Dich als Scrum Master gut selbst organisieren kannst und niemanden brauchts, der Dir die ganze Zeit in den Hintern tritt.
Es macht Dir nichts aus, nicht am „Produkt“ direkt zu arbeiten
Gerade ehemaligen Entwicklern kann es schon schwer fallen sich aus der Entwicklerrolle zu verabschieden. Das sollte für Dich kein Problem sein. Dein „Produkt“ ist jetzt Dein Scrum Team, dass Du ständig weiterentwickelst.
Politik macht Dir (fast) nichts aus
Ich wünschte es wäre anders, aber gerade in größeren Unternehmen wirst Du am Thema „Politik“ nicht vorbeikommen. Du solltest in der Lage sein Netzwerke zu bilden, um gemeinsam die Veränderungsprozesse im Unternehmen voranzutreiben.
Du moderierst gerne
Moderation (oder besser „facilitation“) ist eine wichtige Aufgabe eines Scrum Masters. Dazu gehört es einen Rahmen zu schaffen, in dem Dein Team zu guten Ergebnissen kommt ohne dass Du Dich unebdingt inhaltlich beteiligst.
Du musst nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen
Gute Scrum Master sind selten große Selbstdarsteller, die gerne im Mittelpunkt stehen. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen, aber in der Regel ziehst Du als Scrum Master eher im Hintergrund die Strippen. Trotzdem sollte man nie vergessen: „Tue Gutes und spreche darüber“
Du hast Spaß an Veränderung
Agilität ist Veränderung. Wie hier schon mehrfach erwähnt löst Scrum keine Probleme sondern macht diese lediglich transparent. Jetzt geht es darum diese Probleme abzustellen und das geht nunmal nicht ohne Veränderung. Getreu dem Motto: „Du kannst keine Probleme auf die gleiche Weise lösen, wie sie entstanden sind.“
Du hast Geduld
Zu guter letzt muss Dir klar sein, dass Veränderung Zeit braucht. Oft möchte man als Scrum Master wesentlich schneller vorankommen, als es die aktuelle Organisation verkraften kann. Geduld sollte also zu Deinen Stärken gehören
Marc Löffler ist selbständiger Autor, Keynote Speaker und Scrum-Master-Flüsterer. Seine Leidenschaft ist es, Scrum Master auf ihrer agilen Reise zu begleiten. Mit Begeisterung hilft er Unternehmen dabei, agile Werte zu verstehen und zu leben. Er liebt es, neue Einsichten zu generieren, und unterstützt Teams dabei, Probleme aus anderen Blickwinkeln zu betrachten.