Glücklich werden durch unglücklich sein

Das Thema Glück gehört heutzutage zu einem der beliebtesten Themengebiete und es wird viel darüber recherchiert, diskutiert, geschrieben und vorgetragen. Die meisten Impulse, die uns glücklich machen sollen, klingen theoretisch fast magisch einfach, dennoch verlieren sie ihren Zauber spätestens bei der praktischen Umsetzung. Dabei ist der Weg zum Glücklichsein einfacher als sie denken. Machen Sie einfach mal manches nicht …

Warum drehen wir dann nicht mal den Spieß um und beschäftigen uns mit dem, was uns unglücklich macht. Klingt seltsam und macht keinen Sinn, denken Sie? Ganz im Gegenteil, denn so lange ich nicht weiß, was mich unglücklich macht, kann ich doch nicht daran arbeiten und dies verändern! Im Alltag verfolgen wir, meistens unbewusst, Strategien, die uns unglücklich machen. Der Schlüssel ist es, diese Gedanken zu identifizieren, sich deren bewusst machen und das Gegenteil tun. Hier meine persönlichen Favoriten als Überlebensstrategien im Job.

Multitasking, wo immer es geht:

Multitasking ist ein sensationeller Trend, weil es Ihre Arbeit verlangsamt und Sie weniger produktiv macht. Ist dies noch nicht Ihr Eindruck oder waren Sie bis jetzt vom Gegenteil überzeugt? Dann legen wir noch eine Schippe drauf, weil Sie möglicherweise noch nicht genug Projekte gleichzeitig am Laufen haben. Da geht noch was, immer. Multitasking bietet übrigens grandiose Vorteile:

  • Sie werden gestresst
  • Ihre Konzentration und Reaktionsfähigkeiten sinken.

Immer noch nicht so ganz überzeugt? Dann bitte noch was: Ihre Fehlerquote steigt! Allein all diese Punkte führen dazu, dass Sie bald unglücklich sind.

Im beruflichen Alltag ist Multitasking bei vielen Firmen sehr gefragt und willkommen geheißen, wobei genau diese Fähigkeit gar nicht so positiv ist. Machen wir es praktisch: Sie telefonieren mit einem Kunden und dabei beantworten Sie eine E-Mail, gleichzeitig klingelt Ihr Handy und Sie sehen einen Namen auf dem Display, auf dessen Anruf Sie den ganzen Tag gewartet haben, weil er Ihnen so wichtig ist. Oder parallel lesen Sie Ihre WhatsApp-Nachrichten, die Sie ablenken. Na, immer noch voll konzentriert? Oder sind Sie bei dem Kunden schon längst mental ausgestiegen? In Ihrer E-Mail haben Sie einen Text produziert, der möglicherweise äußerst unbrauchbar ist.

Im ernst, lernen Sie Prioritäten zu setzen und sich auf eine Aufgabe bewusst zu fokussieren, dann kann dies Ihr Leben erleichtern und zu Produktivität und Effizienz führen.

Bauen Sie Ihre Ziele ausschließlich auf Ihren Schwächen auf

Die Ziele auf Ihren Schwächen aufzubauen, ist einfacher als Sie denken. Wieso fragen Sie sich? Es ist ganz logisch. Die meisten Menschen kennen ihre Schwäche deutlich besser als ihre Stärken. Selbstverständlich soll Ihr Ziel auch entsprechend groß sein, damit Sie dies kaum erreichen können und natürlich noch ein kleiner, dennoch wichtiger, Zusatz: die Messlatte für Ihr Ziel sollte ganz hoch sein. Seien Sie niemals zufrieden mit dem Mittelmaß. Und das basierend auf Ihren Schwächen! Genial, nicht wahr?
Wenn dieser Ratschlag Ihnen zu einfach erscheint, gehen Sie auf die nächste Stufe und setzen Sie sich so viele Ziele wie möglich, die lediglich auf Ihren Schwächen basieren. Ein Geheimnis für den Insider: Schwächen stärken, schwächt Stärken. Klingt dies nicht großartig? Die Arbeit ausschließlich an Ihren Schwächen beschert Ihnen höchstens Durchschnitt oder Mittelmaß und hilft ungemein, unglücklich zu werden oder zu bleiben.
Was lernen wir daraus? Der schlaue Weg in die Einzigartigkeit und Erfolg führt über die Stärken, denn genau sie machen uns aus.

Machen Sie Geld zu Ihrer ersten Priorität!

Fragen Sie sich manchmal, was im Leben wirklich zählt? Menschen haben unterschiedliche Antworten und Ideen darauf. Für Sie soll es nur eins geben: Gehen Sie über Leichen zu Ihrem Ziel – was wirklich zählt, ist, dass Sie richtig viel verdienen. Machen Sie möglichst viele Überstunden, seien Sie immer für Ihre Firma erreichbar, gehen Sie trotz Grippe oder anderen Krankheitserscheinungen zur Arbeit, beantworten Sie Ihre E-Mails auch im Urlaub (am besten rund um die Uhr). Dies mit der Vorstellung, die Welt retten zu müssen und mit dem Traum, bald viel Geld machen zu können.
Noch ein toller Zusatz: Seien Sie generös, wenn Sie an sich investieren und sehr geizig, wenn Sie in sich investieren. Dies ist ein kleiner, aber sehr feiner Unterschied. Deswegen noch einmal für Sie: Seien Sie großzügig, wenn Sie an sich investieren und sehr geizig, wenn Sie in sich investieren. Ja, sich hier darüber Gedanken zu machen, lohnt sich.

Kommunizieren Sie unklar. Je unklarer, desto besser!

Mag sein, dass Sie überzeugt sind, dass Sie klar kommunizieren. Immer. Aus Ihrer Sicht natürlich sehr klar. Zum Glück erleben Sie die Ergebnisse oder wie Ihre »klare« Kommunikation rüberkommt, live an der Reaktion Ihres Gegenübers. Gibt es Missverständnisse? Dann machen Sie genauso weiter, denn möglicherweise kommunizieren Sie doch nicht so klar, wie Sie denken.

Praktisch lernt man am besten, deswegen direkt ein Beispiel: Die Vorgesetzten haben die Mitarbeiter dazu aufgefordert, »besser zu kommunizieren«. Eine ganz klare Aussage, nicht wahr? Nun, was ist denn »bessere Kommunikation«? Einer versteht darunter, ab sofort mehr schriftlich zu machen, das heißt mehr E-Mails zu schreiben, der andere geht von Telefonaten aus, weil er im Gespräch besser kommuniziert. Der dritte meint, dass es bedeutet, nur zu reden, wenn es wirklich nötig ist: klar, kurz und präzise.

Jetzt eine kleine Aufgabe für Sie: Wer von den Dreien hat recht? Natürlich alle, denn jeder von den Dreien hat »besser kommunizieren« auf seine eigene Art und Weise interpretiert und hat somit recht. Stell Sie sich vor, welche Schwierigkeiten hier täglich im Unternehmen entstehen können. Ergo: unklare Kommunikation hat viel Konfliktpotenzial.

Also bemühen Sie sich: Verwenden Sie viele Generalisierungen und sorgen Sie für Verwirrung. Übrigens, noch ein Bonus für Sie an dieser Stelle: Wenn Sie die Menschen nicht überzeugen können, verwirren Sie sie, und zwar bewusst! Unbewusst passiert es Ihnen öfter als Sie es sich vorstellen können.

»Müssen«, eigentlich«, »aber«, »versuchen« etc. sollen oder noch besser müssen Ihre Lieblingsworte sein!

Vielleicht sind diese Begriffe jetzt schon sehr präsent in Ihrem Wortschatz, vielleicht verwenden Sie diese noch unbewusst. Stellen Sie sicher, dass Sie sie ab sofort häufig benutzt, denn sie wirken magisch. Wenn es Ihnen noch nicht bewusst ist, beobachten Sie die Menschen in Ihrer Umgebung und natürlich auch sich selbst. Legen Sie den Fokus diesmal auf die Sprache. Sie werden sich wundern, wie oft Ihre Kollegen oder Freunde etwas »müssen«. »Sollte«, »hätte«, »müsste« gehören auch zu den Spitzenreitern auf deinem Erfolgsweg zum Unglücklichsein.

Ein paar Inspirationen

»Du musst hart arbeiten, um erfolgreich zu sein.« (Wenn Sie unglücklich sein wollen, dann bitte unbedingt darauf achten, dass Sie »müssen« benutzen, denn dies ist hier ausschlaggebend. Dazu noch »hart arbeiten«, denn dies klingt nach Stress.) »Eigentlich mag ich meinen Job, aber …« (Und uneigentlich? »Aber« ist auch ein Wunderwort, denn es beeinflusst stark, nämlich alles, was im ersten Teil steht.)

»Ich versuche, dabei zu sein …« (Wenn du sowieso keine Lust hast, sag es doch direkt.)

»Wir sollten uns wieder treffen …« (Schon oft gehört und danach passierte wieder mal nichts …)

Machen Sie sich ruhig zum Opfer Ihrer Umstände. Diese Worte in Kombination mit anderen genialen Strategien unterstützen Sie dabei, sich in die eine oder andere Ecke treiben zu lassen. Schritt für Schritt werden Sie handlungsunfähig, hilflos und ohnmächtig. Genießen Sie dieses Gefühl der erlernten Hilflosigkeit, die eine der besten Triebkräfte ist, deprimiert oder sogar depressiv zu werden.

Klingt das alles nicht so toll, dann fangen Sie an, sich Ihrer Sprache bewusst zu werden, sie verrät nämlich viel über ihre Gedankenwelt und über Sie als Mensch.

In diesem Sinne

Machen Sie sich Gedanken über Ihre Gedanken und haben Sie Spaß dabei! Persönlichkeitsentwicklung kann leicht und sogar lustig sein. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit mir und lassen Sie uns gemeinsam die Welt verändern, indem wir bei uns selbst anfangen…

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