Faktencheck – Ihr emotional intelligentes Selbstmanagement

Sie neigen dazu impulsiv und fast sein wenige emotional zu sein? Das ist nicht weiter besorgniserregend. “Zu emotional” gibt es eigentlich auch gar nicht. Menschen sind emotional. Punkt. Doch für manche Menschen ist die eigene Emotionalität eine echte Herausforderung. Für diese Zeitgenossen gibt es eine erprobte und bewährte Empfehlung ….

Die folgende Empfehlung lebt auch von der Idee, dass es keine Selbstverständlichkeiten gibt. Insbesondere Menschen mit ausgeprägter Fantasie werden von ihr besonders profitieren. Gerade fantasievolle Menschen neigen aus meiner Erfahrung häufiger als andere dazu, auch Kleinigkeiten stark zu emotionalisieren. Fantasie ist zwar grundsätzlich etwas Tolles, aber wenn wir sämtliche Produkte unserer Fantasie sofort emotional bewerten, führt das bisweilen zu dramatischen Eskalationen. Ein emotionaler Klassiker in dieser Hinsicht ist sicher die Eifersucht. Neben einigen anderen Faktoren nährt sie sich weniger aus dem wirklich beobachtbaren Verhalten des anderen, sondern vielmehr aus der Fantasie, was dieser denken, fühlen und vor allem tun könnte. Ein weiterer Grund für die Idee, einen Faktencheck durchzuführen, ist die mittlerweile inflationär auftretende Gewohnheit, mit Drama und Entsetzen auf die bisweilen vollkommen banalen Geschichten anderer zu reagieren. Egal ob es sich um Klatsch und Tratsch oder scheinbar seriöse Mitteilungen handelt. Problematisch ist dies, weil diese Emotionen die Basis für unsere Entscheidungen sind.

Meine Empfehlung ist relativ einfach: Bewerten Sie nur die Fakten!

Führen Sie einen Faktencheck durch! Bemühen Sie sich – auch wenn es vielleicht ein wenig Zeit kostet – darum, zu überprüfen, ob das, was Sie von Frau Müller aus dem Versand gehört haben oder das, was Ihnen Ihre Fantasie in Bezug auf Ihren Partner vorgegaukelt hat, auch wirklich wahr ist. Machen Sie sich stets klar: Es gibt keine Selbstverständlichkeiten! Bewerten Sie nur Fakten! Oft liegen einfach nicht alle Fakten auf dem Tisch und wir ergehen uns in den wildesten Hypothesen, Vorannahmen und Fantasien darüber, was denn nun »sein könnte«. Mit den dadurch entstehenden Emotionen. Leider liegt es in der Natur der Sache, dass diese Emotionen in den meisten Fällen zu den Gruppen der Angst oder des Ärgers, in seltenen Fällen zur Freude oder zur Trauer gehören.

Ein unlösbares Problem mit dem Faktenscheck bleibt allerdings bestehen: Viele Themen, die heutzutage wichtig erscheinen, sind dermaßen komplex, dass keiner von uns mehr die Zeit hat, sich vor einer emotionalen Bewertung alle Informationen zu beschaffen und einen umfangreichen Faktencheck durchzuführen. An dieser Stelle seien aktuell genannt:

  • Das Erneuerbare-Energien-Gesetz
  • Die Griechenland-Krise
  • Das TTIP-Abkommen

Diese Beispiele ließen sich beliebig erweitern und niemand, der sich nicht extrem tief gehend und ausschließlich mit diesen Themen beschäftigt, kann sich dazu eine belastbare Meinung und damit eine emotional sichere Entscheidungsgrundlage aneignen. Wir sind bei Themen dieser Art schlichtweg darauf angewiesen, denjenigen zu glauben, die uns als Experten, Entscheider oder Verantwortliche etwas zu diesen Themen erzählen. Dass dies eine Frage des Vertrauens ist, versteht sich von selbst und ob diejenigen, denen wir hier vertrauen sollen, dieses Vertrauens würdig sind, steht auf einem anderen Blatt – oder in einem anderen Buch.

Sie selbst tun sich schon einen großen Gefallen, wenn Sie sich bei vielen Informationen, die Sie erreichen, eine meiner Lieblingsfragen stellen – »Ist das so?« – und so viele Fakten sammeln, wie es in der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit möglich ist. Wenn Sie dann den Eindruck haben, dass alle Fakten auf dem Tisch liegen, spüren Sie, wie sich das anfühlt! Ich verspreche Ihnen, dass Sie in vielen Fällen, in denen Sie sich kurz die Zeit für diese – durchaus rationalen – Gedanken nehmen, gelassener bleiben, als wenn Sie sofort emotional reagieren. Außerdem treffen Sie bessere, weil emotional intelligentere Entscheidungen.

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