Fünf Fragen an deinen nächsten Konflikt

Konflikte belasten und hemmen unsere Produktivität. Ganz gleich, ob wir sie offen ausgetragen oder in uns hineinfressen. Dabei sind viele Konflikte weniger schlimm als sie uns erscheinen. Viktoria Hammon präsentiert eine einfache wie geniale Lösung. Denn mit nur fünf Fragen lassen sich viele Konflikte (in Luft) auflösen.

Ein Konflikt ist die Antwort auf Ereignisse in der Vergangenheit. Kennt nicht beispielsweise jeder das mulmige Gefühl, sich verlaufen zu haben? Für Erwachsene ist das meistens kein Grund zur Panik, die wenigstens laufen einfach kopflos weiter. Aus Erfahrung klug ge-worden, stellen sie automatisch die richtigen Fragen: „Wo bin ich gelandet – wie bin ich überhaupt hierher gekommen?“ Vor allem aber: „Wo will hin, wo geht für mich der Weg jetzt weiter?“ Es wäre verrückt, stehen zu bleiben und gar nichts zu tun.

Konflikte sind eine Sackgasse – mehr nicht

Wenn wir nicht aufpassen, werden ungelöste Konflikte ganz schnell zu alltäglichen Sack-gassen. Manche werden zwar im Handumdrehen gelöst, aber andere sind so groß, dass sie verdrängt werden. Da kann es sinnvoll sein, auf einen ruhigen Moment zu warten. Was aber, wenn dieser ruhige Moment auf sich warten lässt? Was, wenn unaufgelöste Konflikte zu einem unkalkulierbaren Stressrisiko werden?

Im Großen wie im Kleinen erleben wir gerade einen unüberschaubaren Wandel, der jede Menge Konflikte nach sich zieht. Einfach stehen bleiben und nichts tun? Viele Menschen tun das aus Angst vor Veränderung. Für jemanden, dem bewusst ist, dass er sich verlau-fen hat, ist das keine Option.

Konflikte haben ihre Tücken – sie verschwinden nicht einfach

Sie tauchen solange wieder auf, bis sie aufgelöst wurden. Allerdings sind Konflikte schwer durchschaubar und komplex. Viele Lösungsversuche gleichen beispielsweise einer End-losschleife, die erst im Krach ihr Ende findet. Das verwundert nicht, denn generell sind alte Erfahrungen, Lebenseinstellungen und verdrängte Gefühle mit im Spiel. Wenn es gelingt, diese versteckten Widersacher ans Tageslicht zu holen, lassen sich Konflikte im Nu wieder auflösen. Wie ist das möglich?

Das kleine Geheimnis liegt im Unterbewusstsein. Im Gegensatz zu reinen Aussagen, re-agiert es auf gestellte Fragen. Es ist außerdem keine große Kunst, die richtigen Fragen zu stellen. Wichtig ist allein die innere Überzeugung, einen Konflikt wirklich auflösen zu wol-len. Wenn Sie sich also gleich beim nächsten Konflikt fragen, mit welcher ihrer alten Erfah-rungen er zu tun haben könnte, bleibt Ihr Denken „im Fluss“. Da es aber keine Erfahrung gibt, ohne irgendein Gefühl zu hinterlassen, fragen Sie auch gleich danach: Welches Ge-fühl wurde verdrängt, das die Auflösung jetzt schwer macht?

Mit den beiden ersten Fragen haben Sie schon viel erreicht

Das Unterbewusstsein wurde vom unberechenbaren Querulanten zum Verbündeten. Was bleibt ist noch die wichtige Frage nach dem, was sie tun wollen. Wie gesagt, ein Konflikt ist komplex und kann immer wieder ausbrechen. Schauen sie sich am besten nach Vertrau-ten um und bitten um Unterstützung. Das ist eine große Hilfe, denn vier Augen sehen mehr als zwei.

Der Blick nach vorn

Jeder Konflikt steht in einem größeren Zusammenhang. Die fünfte Frage öffnet Ihren Blick dafür. Wer sich jetzt fragt, worum es in einem Konflikt wirklich geht, lässt schnell das Klein-Klein hinter sich. Es entsteht eine größere Offenheit, die das alltägliche Miteinander sofort friedlicher macht – bis unlösbare Konflikte immer seltener auftauchen.

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