Hast du jemals darüber nachgedacht, was Politiker wie Christian Lindner (FDP) oder Mitglieder der CDU/CSU wirklich meinen, wenn sie sagen: „Leistung muss sich lohnen“? Dieser Glaubenssatz wird aktuell wieder vermehrt verwendet, aber was steckt tatsächlich dahinter? Lass uns einmal satirisch-analytisch auf diesen Spruch schauen. Nennen wir es kritischen Prüfung!
Hier ist ein kleines Video zur Einstimmung.
Der große Traum: Leistungsgesellschaft
Die Idee, dass Leistung sich lohnen muss, ist großartig. Meint sie doch, dass harte Arbeit, Intelligenz und Engagement zwangsläufig zu Wohlstand und Erfolg führen. Die Realität ist freilich anders. Warum? Weil Menschen nicht auf einem ebenen Spielfeld starten.
Stell dir vor, alle starten am selben wirtschaftlichen Punkt. Zumindest so nah beieinander wie möglich. Quasi als nacktes Neugeborenes. Ohne Erbschaften. Ohne Unterstützung von Familienvermögen. Ohne Lottogewinn. Dann, und nur dann, stimmt es, dass jede:r es durch eigene Leistung schafft. Oder eben nicht. Genau das ist weit entfernt von unserer Realität.
Willkommen in Utopia
Erinnerst du dich an Thomas More’s „Utopia“? Auf dieser imaginären Insel leisten alle und profitieren alle gleichermaßen davon. Eine wahre Idylle, in der Gerechtigkeit und Fairness herrschen. Was damals schon Satire war, sollte heute Lindner und Co. ein Beispiel sein!
Wie könnte das aussehen? Hier ein radikaler Vorschlag: Alle Vermögenswerte gehen im Todesfall an den Staat über. Ja, du hast richtig gelesen. Denn was wäre die Folge? Jede:r startet bei Null.
Null-Start
Stell die bloß diese Fairness, diese Gerechtigkeit vor. Alle Kinder beginnen am gleichen Punkt. Keine Erbschaften, die das Spiel verzerren. Kein Familieneigentum, das den einen bevorzugt und die anderen benachteiligt. Der Erfolg im Leben, das vor ihnen liegt, würde einzig und allein auf der eigenen Leistung beruhen. Eine wahre Leistungsgesellschaft!
Mit den daraus entstehenden staatlichen Vermögenswerten kann Staat sämtliche Strukturdefizite in Verkehr, Gesundheit, Pflege, Sicherheit (innen und außen) und Bildung ausgleichen. Er hätte genug Geld, um in all diesen Feldern zu fördern und zu fordern und sich ansonsten rauszuhalten. Was ja auch ganz wichtig ist für Herrn Lindner und seine Kolleg:innen. Denn seien wir ehrlich: Es gibt keine größere Freiheit als die, von null zu starten und sich alles durch eigene Leistung zu erarbeiten.
Die Praxis – Eine Herausforderung?
Klingt das für dich jetzt sehr theoretisch und praxisfremd? Hältst du es kaum für umsetzbar? Tja, was soll ich dir sagen? Ganz einfach, wenn wir den Glaubenssatz „Leistung muss sich lohnen“ und den Ansatz der Leistungsgerechtigkeit wirklich ernst nehmen, dann müssen wir auch die Konsequenzen daraus ziehen. Wir müssen alle Menschen auf den gleichen Startpunkt setzen, um zu sehen, wer tatsächlich leistet und wer von den Leistungen anderer – ja, auch und gerade seiner Vorfahren – profitiert.
Wie oft hören wir von Politikern, dass sie für Gerechtigkeit und Chancengleichheit eintreten? Wenn wir den fairen und gleichberechtigten Start ins Leben fordern, wie sieht es dann mit den Kindern von wohlhabenden Familien aus? Sie sollten die gleichen Startbedingungen haben wie alle anderen. Das ist doch nur gerecht!
Ein Appell an die Vernunft
Durch Christian Lindner habe ich es endlich begriffen. Wir müssen uns darauf besinnen, was wirklich zählt: ein fairer Wettbewerb, der jeder und jedem die gleichen Chancen bietet. Gerade wir, die wir den Leistungsgedanken wie ein Gral vor uns hertragen, müssen uns dieser Herausforderung stellen. Lassen wir uns nicht von leeren Phrasen täuschen. Stattdessen müssen wir für echte Chancengleichheit kämpfen.
Indem wir eine gerechtere Verteilung der Startchancen schaffen, können wir eine Gesellschaft aufbauen, die wirklich auf Leistung basiert. Eine Gesellschaft, in der jeder Mensch die gleichen Möglichkeiten hat, sein Potenzial zu entfalten und Erfolg zu haben. Eine Gesellschaft, in der der Staat als fairer Schiedsrichter agiert und die Rahmenbedingungen für alle ausgleicht.
Fazit: Ein konstruktiver Ausweg
Nehmen wir die Rethoriker:innen beim Wort. Fordern wir echte Reformen. Ein gleichberechtigter Start ins Leben für alle Kinder muss der erste Schritt zu einer wirklich gerechten und leistungsorientierten Gesellschaft sein. Mit der Steuernummer bekommen Kinder fortan zugleich den Gewerbeschein in die Wiege gelegt. Das verbindet Stärke und Freiheit als Urkraft für Frieden und Wohlstand.
Wenn Leistung sich lohnen soll, dann muss der Start fair sein. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, eine Gesellschaft zu schaffen, in der jede:r frei ist, die gleichen Chancen hat und in der wahre Leistung belohnt wird.
Stell dir vor, wie anders die Welt aussähe, wenn wir diesen Schritt wagen. Die Zukunft liegt in unseren Händen. Packen wir es an!
Gebhard Borck ist der Transformations-Katalysator. Mit seinen aus der Praxis erprobten Denkwerkzeugen löst er konkrete, drängende Probleme. Und Borck ist mehr als ein Berater: Anstatt Luftschlösser zu bauen, deckt er auf, spricht Tacheles. Er ist Speaker, Bestsellerautor, Sparringpartner und gilt als Erfinder echter Fairness in der Wirtschaft.