Starker Zusammenhalt, hohe Motivation und gute Zusammenarbeit basieren auf einem stabilen Vertrauensfundament – sowohl innerhalb des Teams als auch zwischen Ihnen als Führungskraft und Ihren Mitarbeitenden.
Vielleicht denken Sie jetzt: „Ich bemühe mich, meine Führung vertrauensfördernd zu gestalten. Doch gerade im Berufsalltag bleibt oft wenig Zeit für die kleinen Gesten, die Vertrauen wirklich aufbauen.
Wie also lässt sich Vertrauen konkret im Alltag stärken, ohne dass es in gut gemeinten, aber letztlich oberflächlichen Maßnahmen versandet?“ Genau hier eröffnen sich oft wertvolle Chancen, wie Sie Vertrauen fördern können.
#1 Transparente Kommunikation mit konsequenter Umsetzung
Statt Intransparenz und unerfüllter Versprechen: Kommunizieren Sie offen und nachvollziehbar. Erklären Sie Entscheidungsgründe und halten Sie konsequent Ihr Wort. Trauen Sie Ihren Teammitgliedern zu, auch mit schwierigen Botschaften umzugehen. Vermeiden Sie, dass Halbwahrheiten über den Flurfunk entstehen.
#2 Empowerment durch echte Delegation
Statt Mikromanagement und Kontrolle: Übertragen Sie echte Verantwortung und geben Sie entsprechenden Handlungsspielraum. So stärken Sie das Gefühl von Kompetenz und Selbstwirksamkeit im Team. Trauen Sie Ihren Mitarbeitenden etwas zu. Viele Teammitglieder entwickeln dadurch neue Kompetenzen.
#3 Eine konstruktive Fehlerkultur etablieren
Statt Schuldzuweisungen und Fehlerbestrafung: Schaffen Sie eine Atmosphäre, in der Fehler als Lernchancen begriffen werden. Fokussieren Sie auf Lösungen statt auf Schuldige. Ermutigen Sie zu offenem Austausch über Fehler und bieten Sie Unterstützung beim Lernen daraus.
Der Vertrauenseffekt: Messbare Vorteile für Ihr Team
Vertrauen steigert die Teamleistung – wissenschaftlich belegt
Die Google-Studie „Project Aristotle“[1] zeigt eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen Vertrauen und Teameffektivität. In der Untersuchung von 180 Teams über zwei Jahre war der wichtigste Erfolgsfaktor ein vertrauensvolles Umfeld. Teams mit starkem Vertrauensboden waren 40% produktiver und zeigten 76% mehr Engagement als Teams mit geringem Vertrauensniveau.
Vertrauen führt zu mehr Innovationen
In vertrauensvollen Umgebungen entstehen und werden 23% mehr Ideen umgesetzt. Mitarbeitende äußern eher unkonventionelle Vorschläge, Kritik wird konstruktiv aufgenommen, und Fehler werden als Lernchancen gesehen. Die engere Zusammenarbeit steigert Innovationskraft und Produktivität.
Vertrauen verbessert die Team-Resilienz
Teams mit starker Vertrauensbasis erholen sich nachweislich schneller von Rückschlägen und finden leichter konstruktive Lösungen in Krisen. Vertrauen stärkt das Wir-Gefühl im Team und es entsteht ein Gefühl, gemeinsam können wir so viel mehr erreichen.
In einem vertrauensvollen Team unterstützen sich die Mitglieder gegenseitig, besonders in schwierigen Zeiten. Dies bedeutet konkrete, fachliche und emotionale Hilfe, wenn es darauf ankommt.
3 Tipps für mehr Vertrauen
Vertrauen entsteht nicht über Nacht, sondern durch konsequentes, authentisches Handeln über Zeit. Beginnen Sie mit diesen Schritten:
#1 Selbstreflexion: Identifizieren Sie, welche der drei Vertrauensförderer in Ihrem Führungsalltag bereits gut funktionieren und wo Sie sich verbessern können.
#2 Transparente Kommunikation: Teilen Sie mit Ihrem Team, dass Sie aktiv an der Vertrauenskultur arbeiten möchten, und holen Sie Feedback ein.
#3 Kleine, konsequente Schritte: Wählen Sie zunächst einen Vertrauensförderer aus und implementieren Sie konkrete Praktiken im Alltag. Bauen Sie darauf auf.
Denken Sie daran: Vertrauen ist die unsichtbare Währung erfolgreicher Teams. Jede Investition in diese Ressource zahlt sich mehrfach aus – in Form von Motivation, Engagement, Kreativität und letztendlich in messbaren Geschäftsergebnissen.
[1] Rozovsky, J. (2015). The five keys to a successful Google team. re:Work – Google

Brigitte Hettenkofer ist Diplom Theologin, Business Coach, Resilienz Trainerin, Neuroimaginations® Coach und lösungsorientierte Team Trainerin. Ihre Mission ist es, Menschen dabei zu unterstützen, resilient und psychisch gesund zu bleiben, vor allem in Zeiten von Krisen und hohen Anforderungen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist es, ein ganzes Team in stürmischen Zeiten so zu stärken, dass ein guter Zusammenhalt erhalten bleibt und die Zusammenarbeit gut gelingen kann. In ihren Trainings und Teamentwicklungen unterstützt sie seit mittlerweile 17 Jahren Unternehmen, Kliniken und die öffentliche Verwaltung.