Eine schöne Bescherung – Die 3 häufigsten Konflikte unterm Weihnachtsbaum

Schöne Bescherung … die Lieben und weniger Lieben sind wie alle Jahre wieder versammelt. Doch anstatt besinnlicher Weihnachten brechen die alten neuen Konflikte auf. Wie soll man sich da verhalten? Wie lässt sich die Stimmung retten? Die Konflikttherapeutin Viktoria Hammon hat ein paar Ideen …

# Konflikt 1: Unerfüllte Erwartungen

Die Adventszeit ist stressig. Beruflich und privat. Zeit zum Nachdenken? Woher nehmen, wenn sie nicht da ist? Gegen Jahresende wird die berufliche Arbeit eher mehr als weniger. Zu Hause warten die Kinder auf die Weihnachtsbäckerei. Ein paar Adventseinladungen stehen noch aus, Geschenke einkaufen und schön einpacken sowieso. Auch noch etwas Zeit für ein paar Bastelarbeiten zu erübrigen wäre einfach super.
Dabei wird übersehen, wie still im Innern, nur hin und wieder leise spürbar, die Sehnsucht nach ein paar ruhigen Weihnachtstagen größer und größer wird. Bis dann Heilig Abend plötzlich, gefühlt unerwartet, da ist. Unterschätzen Sie das schlechte Gewissen nicht, wenn Sie nicht alles geschafft haben. An Weihnachten ist das Bedürfnis nach seelischer Perfektion besonders groß: Alle wollen oder sollen sich wohl fühlen; was natürlich seine Tücken hat. Ist Ihnen Ihr eigener Anspruch an ein harmonisches und friedliches Fest eigentlich bewusst? Nein?
Dann brauchen Sie eine Pause … einmal tief durchatmen geht immer. Oder Sie setzen sich für ein paar Minuten hin, auch eine Tasse Kaffee entspannt. Wenn Sie jetzt noch die Beine hochlegen … einfach super! Und überlegen sich dabei, ob Sie die Erwartungen Ihrer Lieben wirklich so genau kennen? Und wie ist es mit Ihren eigenen? Weihnachten ist nun einmal das Fest der Erinnerungen an Kindheit, besondere Dürfte und Überraschungen. Deshalb halten wir uns auch intensiver als sonst in unseren inneren Bildern auf. Um die unvermeidlichen Missverständnisse, Vorwürfe oder überzogene Erwartungen zu vermeiden, hilft nur eins: Reden Sie. Und zwar vorher. Sie werden merken, wie entspannt ein gemeinsamer Austausch wird, wenn jeder gehört wird. Sie beugen damit auch gleich einem weit verbreiteten Konflikt vor.

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# Konflikt 2: Verleugnen der eigenen Bedürfnisse

Lassen Sie das Kind gar nicht erst in den Brunnen fallen, denn Weihnachten ist anders. Es hat etwas Absolutes, weil es hierbei um die ganz bestimmten, unvergänglichen weihnachtlichen Bedürfnisse geht. Aber wie bereiten wir uns darauf vor? Seien Sie gewiss, wer es gewohnt ist, eigene Bedürfnisse zu verleugnen, wird es auch an Weihnachten tun. Um dieser Falle der Enttäuschung zu entgehen, befragen Sie sich selbst: Was ist Ihnen besonders wichtig, damit es so schön und harmonisch wird, so wie Sie es sich ausgemalt haben? Allein dieses Innehalten bringt Ruhe in Ihre Gedanken und gibt Energie.
Und nun das Wichtigste: Teilen Sie sich mit. Darauf zu warten, andere könnten Ihre Gedanken lesen, geht meistens schief. Das muss nicht sein. Nutzen Sie doch einfach die gemütliche Vorweihnachtszeit, um sich mit Ihren Lieben auf einen schönen Heilig Abend vorzubereiten, an dem alle zu ihrem Recht kommen. Setzen Sie sich mit leckeren Plätzchen um den Adventskranz und tauschen sich über Ihre Wünsche und Bedürfnisse aus. Sie werden viel voneinander erfahren … und vielleicht auch Dinge, die Sie noch nicht voneinander wussten. So zum Beispiel, was sich Ihre Frau wirklich von Ihnen wünscht. Damit ersticken Sie gleichzeitig einen weiteren Konfliktpunkt im Keim.

#Konflikt 3: Die falschen Geschenke

Beim Auspacken der Geschenke am Weihnachtsabend ist die eine oder andere Überraschung, je nach Erwartungen, nicht weit. Nicht alle Geschenke sind so harmlos, wie Sie aussehen. Manche haben sogar richtig Potenzial, weniger schöne Erinnerungen „anzutriggern“: Man fühlt sich mal wieder falsch verstanden, zu wenig beachtet, wieder einmal lieblos behandelt oder zurückgesetzt. Mal ganz ehrlich … das ist alles Schnee von gestern. Es lohnt sich einfach nicht, sich den Weihnachtsabend damit kaputt zu machen.
Aber die Gefühle sind mächtig und lassen sich nicht so einfach ausschalten. Je intensiver Sie sich wiederum mit Ihren Lieben in vertrauensvoller Runde über Ihre jeweiligen Erwartungen und Bedürfnisse ausgetauscht haben, desto weniger „Unglücke“ werden passieren. Und wenn doch? Sie nehmen sie einfach nicht mehr so krumm.
Freuen Sie sich mal wieder wie früher auf das Fest der Feste und genießen es dann vorbehaltlos mit allen Sinnen und aus ganzem Herzen.

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