Psychologisch sichere Kreise – Räume gelingender Zusammenarbeit

Innere Sicherheit ist das Fundament, auf dem psychologische Sicherheit und dramafreie Zusammenarbeit gedeihen. Sie ist das stabile Geländer, das uns Halt gibt, wenn der Teamalltag ins Wanken gerät – eine Ressource, die uns erlaubt, den Kontakt zu unseren Bedürfnissen und den Bedürfnissen des Gegenübers zu halten. Es gilt: Wer innerlich sicher verankert ist, kann flexibel bleiben, Spannungen aushalten und trägt dazu bei, dass das Gruppenklima auch unter Stress tragfähig bleibt. Fehlt diese innere Sicherheit, droht auch das äußere Gefüge zu wackeln – Unsicherheit überträgt sich wie eine Schwingung im System.

Psychologisch sichere Kreise sind die Konstellationen innerhalb eines Teams, in denen weder Drama, Stress noch defensive Reaktionen wie Fight, Flight, Freeze oder Fawn das Gruppenklima belasten.

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Ein einzelner, homogener, sicherer Kreis ist für die meisten Teams weder realistisch noch erstrebenswert. Vielmehr entstehen dank der integrierenden Wirkung einzelner Teammitglieder Safe Spaces, in denen Zusammenarbeit selbst in psychologisch unsicheren Teams noch überraschend gut gelingt. Handlungsleitend sind drei Aspekte:

#1 Satelliten und Solisten im Team mitnehmen
Wer am Rand steht, sieht oft mehr – aber nur wenn wir Satelliten aktiv einbinden, profitieren alle von ihrer Perspektive.

#2 Integratoren stärken
Die stillen Brückenbauer im Team halten das Netz der Zusammenarbeit – ihre Stärkung ist der Schlüssel zu nachhaltiger psychologischer Sicherheit.

#3 Zentralität der Führungskraft erhöhen
Eine Führungskraft, die in den sicheren Kreisen präsent ist, stärkt die Leistungsfähigkeit des Teams.

Innere Sicherheit – die Basis für psychologische Sicherheit und dramafreie Zusammenarbeit

Innere Sicherheit ist das Fundament, auf dem psychologische Sicherheit und dramafreie Zusammenarbeit gedeihen. Sie ist das stabile Geländer, das uns Halt gibt, wenn der Teamalltag ins Wanken gerät – eine Ressource, die uns erlaubt, den Kontakt zu unseren Bedürfnissen und den Bedürfnissen des Gegenübers zu halten. Es gilt: Wer innerlich sicher verankert ist, kann flexibel bleiben, Spannungen aushalten und trägt dazu bei, dass das Gruppenklima auch unter Stress tragfähig bleibt. Fehlt diese innere Sicherheit, droht auch das äußere Gefüge zu wackeln – Unsicherheit überträgt sich wie eine Schwingung im System.

#1 Die eigenen Sicherheitsanker kennen und stärken
Sicherheitsanker sind individuelle Ressourcen, die uns Stabilität und Selbstsicherheit schenken. Sie zielen auf die Befriedigung von Bedürfnissen, die uns aus unserer Backstory wohlvertraut sind. Indem wir unsere Anker bewusst erkennen und pflegen, schaffen wir eine solide Basis, die es uns erlaubt, auch in unsicheren oder konfliktreichen Situationen gelassen, souverän und selbstbestimmt zu handeln.

#2 Selbstreguliert in Kontakt mit sich und anderen sein
Innere Sicherheit ermöglicht es uns, auch in stressreichen Situationen in Verbindung mit uns selbst und anderen zu bleiben. Dies erfordert die Fähigkeit, in herausfordernden Momenten innezuhalten, den eigenen Zustand wahrzunehmen und bewusst zu steuern, wie wir auf andere zugehen. Nur wer sich selbst regulieren kann, trägt dazu bei, dass ein Team in Balance zwischen Chaos und Erstarrung bleibt und andere sich sicher fühlen.

#3 Triggerthemen und somatische Marker beherzige
Unser Körper ist der Schlüssel zu innerer Sicherheit. Er signalisiert uns, wenn unser grüner Bereich – das sogenannte Toleranzfenster – in Gefahr ist, sich zu schließen. Triggerthemen und somatische Marker, wie ein beschleunigter Atem, ein Kloß im Hals oder ein kaltes Kribbeln im unteren Rückenbereich, geben wertvolle Hinweise darauf, dass es jetzt angezeigt ist sich zu regulieren, um nicht in Defensivreaktionen wie Fight (Kampf), Flight (Flucht), Freeze (Erstarren) oder Fawn (Unterwerfung) Zuflucht zu suchen. In einem psychologisch sicheren Team werden solche Schutzreaktionen überflüssig.

Dabei spielen das Toleranzfenster und der Vagusnerv eine entscheidende Rolle. Unser Toleranzfenster – der grüne Bereich, in dem wir handlungs- und kontaktfähig bleiben – wird durch den Körper geöffnet und durch den Kopf geschlossen. Wir spüren ein Gefühl von Unsicherheit unmittelbar im Körper, lange bevor unsere Gedanken oder unsere Ratio anspringen. Diese Erkenntnis verdeutlicht, warum körperliche Selbstwahrnehmung und Selbstregulation so zentral für innere Sicherheit sind. Wenn das Toleranzfenster offen bleibt, gelingt es uns, auch in anspruchsvollen Teamkonstellationen flexibel und gelassen zu handeln.

Führungskräfte neigen dazu, sowohl das Niveau psychologischer Sicherheit im Team als auch ihren eigenen positiven Einfluss darauf systematisch zu überschätzen. Der wahre Endgegner auf dem Weg zu psychologischer Sicherheit ist die thematisierte innere Sicherheit der Führungskraft selbst – hier erwartet vielleicht auch dich ein eigenwilliger Bossfight mit deinen Schattenthemen, auf den ich dich mit unserem Parcours vorbereiten mag.

Psychologische Sicherheit: der Boden für gelingende Zusammenarbeit

Psychologische Sicherheit ist der stärkste Prädiktor für Team-Performance. Sie zeigt sich in gleichberechtigten Redeanteilen, sozialer Sensibilität und angstfreier Kommunikation – Merkmale, die in der Zusammenarbeit leicht messbar sind.

Psychologische Sicherheit beschreibt ein Klima, in dem Menschen keine Angst haben, ihre Gedanken oder Ideen zu äußern, Fehler einzugestehen oder um Hilfe zu bitten. Sie ist der zentrale Faktor für die Zusammenarbeit in Teams und der stärkste Prädiktor für deren Leistungsfähigkeit – das zeigte die Aristoteles-Studie von Google. Drei zentrale Themenfelder stehen bei der Schaffung eines solchen produktiven Rahmens im Fokus:

#1 Durchschnittlich ausgeprägte soziale Sensibilität
Sie bezeichnet die Fähigkeit, die emotionalen Zustände und Bedürfnisse anderer Teammitglieder wahrzunehmen und angemessen darauf einzugehen. Dazu gehört auch, subtile Signale wie Mimik und Körpersprache zu erkennen und empathisch darauf zu reagieren. Teams mit hoher sozialer Sensibilität schaffen Vertrauen und sind besser in der Lage, Spannungen und Konflikte konstruktiv zu bewältigen.

#2 Gleichberechtigte Redeanteile schaffen
Damit alle Teammitglieder etwa gleich häufig zu Wort kommen, was sicherstellt, dass jede Perspektive Gehör findet und niemand sich ausgeschlossen fühlt. Besonderes Augenmerk gilt den Redepausen – je mehr davon, desto entspannter der Austausch – und dem Turn-taking, also dem bewussten Wechsel von Redeanteilen. Dieser sorgt dafür, dass nicht nur die lautesten oder dominantesten Stimmen Gehör finden, sondern jede/r im Team die Möglichkeit hat, sich aktiv einzubringen.

#3 Offen und ohne Angst kommunizieren
Dank eines Gruppenklimas, in dem Teammitglieder keine Angst haben, Gedanken, Ideen oder Zweifel zu äußern und Fehler einzugestehen. Die Ausprägung dieses Safe Space kann über die Items des psychologischen Sicherheitsfragebogens gemessen werden und entsteht durch die Stärkung der beiden zentralen Dimensionen: soziale Sensibilität und gleichberechtigte Redeanteile. Google nutzt diese Faktoren in der Aristoteles-Studie, um psychologische Sicherheit zu operationalisieren.

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