Dein Leben, Deine Spielregeln

Kennen Sie Menschen, die klar sind und fokussiert, die ihr Handeln darauf ausrichten, was sie erreichen wollen? Sei es mehr Geld, mehr Freizeit, mehr Sex, … Egal was es ist, diese Menschen haben das, was sie wollen, immer im Hinterkopf. Diese Menschen wissen wohin ihre Reise gehen soll … Aber wie funktioniert es, quasi vom Spielball zum Mitspieler zu werden? Wie wird man klarer, fokussierter und souveräner?

Nun, zu wissen was man will, beginnt damit, zu wissen, was man nicht will. Sich diesen Satz bewusst zu machen, ist der einfachste Trick. Häufig sind wir als Erwachsene davon abgeneigt, Dinge mit der Begründung „ich mag das nicht“ abzulehnen. Kindern wird das durchaus erlaubt. Mit der Zeit denken nicht mehr darüber nach, was wir eigentlich nicht wollen. Wir akzeptieren mehr als gut für uns ist. Nach und nach entwickelt sich unser Alltag in eine Richtung, wo unbemerkt vieles getan oder gesagt wird, das niemand wirklich will. Vielleicht schleicht sich Frust ein, aber in jedem Fall verschwenden wir jede Menge Zeit und Energie. Und das, obwohl wir von beidem meistens eh zu wenig haben.

Zu wissen, was die eigenen Bedingungen und Spielregeln sind, ist wichtig, um mit anderen Menschen auf Augenhöhe kommunizieren zu können. Wenn Sie souverän auftreten wollen, wenn Sie am Ende eines Tages zufrieden mit sich sein wollen, dann ist es an der Zeit Ihre Spielregeln herauszufinden.

Finden Sie heraus, was Ihre Bedingungen und Spielregeln sind
Vor einer Verhandlung setzen sich für gewöhnlich beide Parteien hin und gehen die möglichen Szenarien durch, die bei der Verhandlung eintreten können. Und sie legen vorher ihre Bedingungen fest. Ohne diese Vorbereitung ist eine Verhandlung nicht gerade empfehlenswert, denn ein gutes Geschäft kommt immer erst dann zustande, wenn beide Seiten etwas davon haben.

Stellen Sie sich als Beispiel folgende Situation vor: Sie möchten den Job wechseln und wollen Ihre persönliche Situation dadurch wesentlich verbessern. Gute Vorbereitung ist jetzt alles, um Fehler nicht zu wiederholen und vor allem, um souverän auftreten zu können.

Was gibt es zu riskieren?

Überlegen Sie sich, welche Risiken es gibt, wie zum Beispiel unbezahlte Überstunden: könnten Sie ausgenutzt werden? Was bedeutet es für Sie, wenn Sie Quereinsteiger sind oder eine lange berufliche Pause hatten? Wie sicher ist der neue Posten aus Ihrer Perspektive und was könnte im schlimmsten Fall passieren, was im besten Fall und unter welchen Bedingungen sind die Risiken für Sie tragbar? Überlegen Sie sich gut, ob Sie mit all dem einverstanden sind – oder eben nicht.

Ein Geben und ein Nehmen

Was sind Sie bereit zu investieren? Als Mitarbeiter investieren Sie zum Beispiel Zeit oder auch Energie. Zeit kann durch ein Arbeitszeitmodell relativiert werden. Es spielt durchaus eine Rolle, ob Gleitzeit möglich ist, unbezahlter Urlaub oder ist eine Voll- oder Teilzeitbeschäftigung für Sie sinnvoll? Wie sieht es mit Homeoffice aus? Welches Arbeitszeitmodell kommt für Sie persönlich nicht in Frage, weil es Ihrem Leben nicht entspricht?
In Punkto Energie ist es vor allem wichtig, die Kollegen, die Führungskultur und die Inhalte der Tätigkeit unter die Lupe zu nehmen. Nichts frisst mehr Energie als ein schlechtes Betriebsklima. Genauso Aufgaben, die nicht von Interesse sind. Was raubt Ihnen noch Energie, was Sie auf keinen Fall in Ihrem neuen Job gebrauchen können? Wie steht es um die Hilfsmittel, also Ressourcen, die Sie brauchen, um Ihren Job gut machen zu können? Das können technische Mittel sein, Weiterbildungen oder eine gute Einarbeitung.

Sie sehen also, es gibt eine Menge zu überlegen um sich auf eine Verhandlung mit sich selbst vorzubereiten. Dafür nützen Ihnen die Antworten aus den vorhergehenden Fragestellungen. Werden Sie ganz konkret.

Jetzt haben Sie einen Katalog an präzisen Bedingungen. Sie sind jedoch nicht in Stein gemeißelt, denn wie bei jeder Verhandlung geht man während der Auseinandersetzung mit dem Verhandlungsgegenstand selbstverständlich auch Kompromisse ein. Das ist es, was eine Verhandlung ausmacht. Nur dürfen es keine Kompromisse sein, die das Verhandlungsergebnis für Sie unbrauchbar machen. Ziehen Sie sich nicht selbst über den Tisch.

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