Wer ist das wohl? Kennenlernen, anwärmen fürs Seminar

Zu Beginn eines Trainings/Seminar ist die Stimmung oft angespannt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen sich (noch) nicht. Viele stellen sich die Frage »Was ist denn das für eine/einer? Wie tickt die/der wohl?« Da kann die soziometrische Aufstellung ein guter Eisbrecher sein. Denn sie regt die Kommunikation zwischen den Teilnehmer an und erleichtert das Kennenlernen.

Ablauf

Bei der soziometrischen Aufstellung bittest du die Teilnehmer, sich anhand verschiedener Kategorien oder Einschätzungen im Raum aufzustellen. Mit der Bewegung lockerst du die Stimmung auf niederschwellige Art auf und förderst gleichzeitig den Austausch der Teilnehmer.

Die soziometrische Aufstellung ist als Methode bei vielen Trainern bereits sehr bekannt. Wir möchten sie dir dennoch nicht vorenthalten, denn der Clou liegt hier in den verschiedenen Varianten und guten Fragestellungen.

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Varianten

Landkarte | Die Aufstellung auf einer imaginären Landkarte macht besonders zu Beginn eines Trainings Sinn, zum Beispiel so:

»Stellt euch einmal vor, hier auf dem Boden ist eine große Landkarte. Dann wäre hier [Stadt XY – dein Seminarort]. Norden liegt in dieser Richtung, Osten hier, Süden da und Westen dort. Jetzt stellt euch einmal bitte dorthin, wo ihr wohnt.«

Danach können weitere Anschlussfragen folgen, wie zum Beispiel:

  • Wo seid ihr aufgewachsen?
  • Wo war euer letzter Urlaub?

Skalenaufstellungen | Du deutest eine gedachte Skala auf dem Boden an und bittest die Teilnehmer, sich auf dieser Skala in der entsprechenden Reihenfolge aufzustellen. Hier einige Ideen für Skalen-Fragen:

  • Erfahrung im Thema
  • Wie lange arbeitet ihr schon im Unternehmen?
  • Wie viele Beine sind in eurem Haushalt?
  • Um wie viel Uhr hat euer Wecker heute geklingelt?
  • Wie oft habt ihr die Schlummer-Taste gedrückt?
  • Wie hoch war dein letztes Bußgeld?
  • Postleitzahlen
  • Schuhgröße

Wie sehr identifizierst du dich bereits mit der Rolle als … / mit dem Unternehmen?

Skalen-Fragen eignen sich auch für zwischendurch, wenn du mit einem neuen Themenabschnitt beginnst oder einen Abschnitt abschließen möchtest, hier einige Beispiele:

  • Wie gut kennst du dich bereits im Thema xy aus?
  • Wie oft nutzt du das Programm xy?
  • Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du xy einsetzen wirst?
  • Wie zufrieden bist du mit xy?

Vier Ecken | Bei der Aufstellung anhand der vier Ecken legst du den Fokus ein wenig stärker auf den Austausch untereinander.

Du schreibst auf vier Moderationskarten vier verschiedene Aussagen. Die Karten legst du mit genügend Abstand zueinander auf dem Boden aus und bittest die Teilnehmer, sich entsprechend zuzuordnen.

Hier einige Ideen für die Vier-Ecken-Soziometrie:

  • Welche der vier Eigenschaften ist für dich die wichtigste in der Rolle als …?
  • Welches dieser Themengebiete interessiert dich am meisten?

Mit welchem dieser vier Themen aus unserem Seminarthema hattest du bereits die meisten Berührungspunkte?

  • Mit welchem dieser vier Produkte eures Leistungsangebotes hattest du als Privatperson schon mal Berührung?
  • Welche dieser vier Situationen sind für dich am schwierigsten?

Wenn die Teilnehmer sich aufgestellt haben, kannst du je nach Gruppengröße Rückmeldungen von einzelnen oder von allen einholen oder sogar direkt in eine Gruppenaufgabe übergehen.

Erweiterung

Lernlandschaft | Im Anschluss an die vier Ecken-Methode – zum Beispiel, wenn du vier Produktkategorien auf dem Boden ausgelegt hast – verteilst du Karten mit verschiedenen Eigenschaften an die Teilnehmer. Die Teilnehmer ordnen diese Eigenschaften nun den Produktkategorien zu.

Ein Beispiel aus dem Bereich »Versicherungen«: Auf dem Boden liegen die Karten:

  • Gesundheit
  • Alter/Vorsorge
  • Sachversicherung
  • Haftpflicht

Auf den Karten, die du an die Teilnehmer verteilst, stehen Begriffe wie: Hausrat, Krankenzusatz, Chefarztbehandlung, Riester, Haftungsbeschränkung, Lebensversicherung, Auslandsreisekrankenversicherung, Unfallversicherung, …

Jeder Teilnehmer zieht eine Karte und ordnet sie einem der vier Bereiche zu.

Tipp für die Anleitung

Bei einer Skalen-Aufstellung nach Erfahrung empfehlen wir, denjenigen mit sehr viel Erfahrung einen besonderen Dank dafür auszusprechen, dafür dass sie auch nach Jahren noch dazulernen möchten.

Wenn die Erfahrungen sehr weit auseinander gehen, kannst du die Skala wie ein »U« zusammenklappen und Buddy-Teams bilden, sodass gerade die mit der meisten Erfahrung und der mit der wenigsten Erfahrung zusammen ein Buddy-Team bilden.

Auswertung

Bei der Auswertung kannst du die Aufstellung als Meinungsbild stehen lassen und die Teilnehmer bitten, sich zum späteren Zeitpunkt erneut auf der Skala einzuordnen. Vielleicht hat sich etwas an dem Stimmungsbild geändert.

Onlinevariante
Für die Onlinevariante bereitest du einen Abschnitt auf einem Whiteboard vor, auf dem es für jeden Teilnehmer ein Post-it mit dem eigenen Namen gibt. Dieses Post-it können die Teilnehmer dann verschieben.

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