IMPOSTER SYNDROM

Kennst du das Gefühl, innerlich zusammenzuzucken, wenn dich jemand lobt? Du denkst: »Wenn die wüssten, wie wenig ich eigentlich kann …« – und wartest insgeheim darauf, dass dich jemand „enttarnt“? Willkommen beim Impostor Syndrom – einem Phänomen, das erstaunlich viele Menschen betrifft, obwohl niemand darüber spricht..

Willkommen beim Impostor-Syndrom – einem Phänomen, das erstaunlich viele Menschen betrifft, obwohl niemand darüber spricht.

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Was ist das Impostor-Syndrom?

Es beschreibt das anhaltende Gefühl, den eigenen Erfolg nicht verdient zu haben – trotz objektiver Leistung.  Betroffene glauben, sie seien nur durch Glück, Fleiß oder gute Tarnung an ihre Position gekommen. Und leben mit der ständigen Angst, „aufzufliegen“.

Typische Gedanken: „Ich hatte einfach Glück.“, „Ich wurde überschätzt.“  oder „Bald merken sie, dass ich nichts draufhabe.“

Paradox: Gerade engagierte, kluge und reflektierte Menschen neigen dazu – nicht die Blender.

Woher kommt das – und wer ist besonders betroffen?

Das Impostor-Syndrom entsteht oft durch eine Mischung aus alten inneren Überzeugungen und äußeren Einflüssen. Viele Betroffene haben in ihrer Kindheit gelernt, dass Leistung gleich Wert bedeutet – Lob gab es nur, wenn man etwas „besonders gut“ gemacht hat. Aus diesen frühen Erfahrungen entstehen Glaubenssätze wie: „Ich muss perfekt sein, um dazuzugehören“ oder „Bloß nicht auffallen, sonst merkt jemand, dass ich nicht genüge.“ Auch der ständige Vergleich mit anderen – vor allem über soziale Medien – verstärkt das Gefühl, nie gut genug zu sein. Man sieht nur die glänzenden Außenbilder der anderen, nicht den inneren Kampf dahinter.

Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen – doch laut Untersuchungen Frauen neigen dazu, sich häufiger zu unterschätzen als Männer. Besonders Frauen in Führungsrollen, Menschen nach Karrieresprüngen, Hochsensible, Vielbegabte und alle, die sich selbst sehr hohe Maßstäbe setzen, sind anfällig für das Imposter-Syndrom, auch Hochstapler-Syndrom genannt.

Kurz gesagt: Es betrifft Menschen, die sich ständig hinterfragen – und oft gar nicht merken, wie beeindruckend sie längst sind.

Gerade wer viel kann, viel weiß
und viel leistet, hält sich am
häufigsten für nicht gut genug.

Eine kleine Geschichte von Lisa. Sie kam mit den Worten zu mir ins Coaching: „Ich bin eine Lügnerin. Ich weiß, dass ich eigentlich nichts kann und habe Angst, dass es irgendwann auffliegt.“ Im Raum stand ihre Beförderung – doch statt sie anzunehmen, bat sie mich um Unterstützung dabei, charmant zu kündigen.
Der Grund: Ihr „Lügennetz“ sollte nicht auffliegen.

Die Herausforderung beim Impostor-Syndrom: Die eigene Wahrnehmung hat selten etwas mit der Realität zu tun – und sorgt nicht selten dafür, dass der Erfolg ausbleibt, weil anhaltende Selbstzweifel Chancen und Möglichkeiten vernebeln.
So werden Beförderungen ausgeschlagen, Präsentationen abgesagt oder Projekte gar nicht erst gestartet – aus Angst, jemand könnte merken, dass man angeblich nicht „genug“ ist. Das ist die Macht des Impostor-Syndroms – leise, aber wirkungsvoll.

Wie kommst du da raus?

#1 Erkenne das Muster. Das Gefühl ist stark – aber es ist kein Beweis. Nur ein alter Schutzmechanismus.

#2 Dokumentiere Erfolge. Ein Erfolgstagebuch bringt Fakten ins Spiel – statt Selbstzweifel.

#3 Sprich darüber. Je mehr du offen teilst, desto mehr merkst du: Du bist nicht allein.

4. Steh zu deinem Können. Sag bewusst: „Danke – ja, das habe ich gut gemacht.“ Ohne Relativierung.

#4 Erlaube dir, nicht alles zu wissen. Echte Souveränität zeigt sich nicht in Perfektion, sondern in Klarheit und Menschlichkeit.

Wenn du dich manchmal wie eine Hochstaplerin oder ein Hochstapler fühlst, heißt das nicht, dass du es tatsächlich bist. Es heißt, dass du wächst. Dass du dir wichtig bist. Und dass du Verantwortung übernimmst.

Also hör auf, an dir zu zweifeln – und fang an, dir selbst zu vertrauen. Du kannst mehr, als du glaubst. Wenn du wissen willst, wie du das trainieren kannst, lies gerne mein Buch: ENDLICH UNPERFEKT. Vom Perfektionismus zur Leichtigkeit.

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