Die Perfekte Vorbereitung auf Ihre Präsentation

Wollen Sie mit Ihrer Präsentation wirklich etwas erreichen? Wollen Sie so präsentieren, dass alle im Publikum begeistert zuhören und von Ihnen, Ihrem Produkt, Ihrer Idee überzeugt sind? Wollen Sie sich abheben vom langweiligen Folieneinerlei monotoner Beamer-Präsentationen?

In sieben Schritten zur erfolgreichen Präsentation

Auch wenn Sie kein begnadeter Redner sind — der Schlüssel zum Erfolg heißt: gründliche und strategische Vorbereitung. Machen Sie es wie Albert Einstein: Wenn man mir eine Stunde Zeit geben würde, ein Problem zu lösen, von dem mein Leben abhängt, würde ich 40 Minuten dazu verwenden, es zu studieren, 15 Minuten dazu, Lösungsmöglichkeiten zu prüfen, und 5 Minuten, um es zu lösen.

Je besser Sie sich im Vorfeld vorbereiten, umso präziser wird Ihre Präsentation, umso schneller erreichen Sie Ihre Ziele und umso gelassenen stehen Sie vor Ihren Teilnehmern.

Lassen Sie uns nun gemeinsam die sieben Schritte zu Ihrem Präsentationserfolg gehen. Beantworten Sie für sich die Fragen, und Sie werden sehen, wie Sie sich Klarheit und eine gute Portion Motivation für Ihren Auftritt holen:

Die sieben Schritte der Vorbereitung
Die sieben Schritte der Vorbereitung

1. Schritt: Das eigene Präsentationsziel festlegen
Was möchten Sie erreichen? Warum präsentieren Sie? Warum möchten Sie dieses Ziel erreichen? Welche positiven Auswirkungen hat es?

Methode: Formulieren Sie Ihr Ziel schriftlich, zum Beispiel: Nach dieser Präsentation werden die Teilnehmer meinem Vorschlag zustimmen. Überlegen Sie sich auch, welches emotionale Ziel Sie erreichen wollen: Glaubwürdigkeit? Vertrauen? Freude? Neugier auf mehr? Begeisterung?

2. Schritt: Die Teilnehmer Ihrer Präsentationanalysieren
Wen werden Sie überzeugen? Welche Entscheidungskriterien besitzen Ihre Teilnehmer? Welche Werte? Welche Denkstile? Welches Problem Ihrer Teilnehmer können Sie lösen? Wo können Sie sie dabei unterstützen, ihre Ziele zu erreichen?

Methode: Menschen sind verschieden. Was den einen überzeugt, stößt den anderen ab. Beschäftigen Sie sich mit dem limbischen Kommunikationsmodell und setzen Sie sich mit den grundlegenden Präsentationsstilen auseinander. Recherchieren Sie die Werte Ihrer Zielgruppe. Denn Ihre Argumentation ist nur dann überzeugend, wenn Sie Ihre Fakten und Merkmale mit den zentralen Werten Ihrer Teilnehmer verbinden. Beispiel: Ist Vorsprung ein Wert oder Verbundenheit oder Sicherheit oder Imagesteigerung? Je nachdem wählen Sie passende Merkmale aus oder präsentieren ein und dasselbe Merkmal unterschiedlich. Recherchieren Sie auch die zentralen Probleme Ihrer Zielgruppe. Denn hier können Sie mit der Überzeugungsprozess ansetzen und Ihre Präsentation als Lösung der Probleme Ihrer Teilnehmer präsentieren.

3. Schritt: Auf Ihre Teilnehmer abgestimmteKernbotschaften auswählen
Welche Vorteile bieten Sie Ihren Teilnehmern? Welche positiven Konsequenzen hat Ihr Vorschlag, Ihr Produkt? Welche Nachteile können Ihre Teilnehmer verhindern, wenn sie Ihrer Lösung folgen?

Methode:Es kommt also darauf an, aus einer Fülle von Botschaften die wenigen passenden zu finden. Diese Argumente nennt die Rhetorik dann Kernbotschaften. Diese sind die Haupt-Argumente, die Ihr Redeziel stützen. Was eine Kernbotschaft ist, entscheiden nicht Sie, sondern die Werte und Bedürfnisse (Probleme/Ziele) Ihrer Teilnehmer.

    1. Es sind die Argumente, die Ihren Teilnehmern am meisten nützen. Tun sie, was Sie ihnen raten, werden sie mit positiven Emotionen belohnt.

  • 2. Es sind die Argumente, die Ihre Teilnehmer vor Nachteilen bewahren. Tun sie nicht, was Sie ihnen empfehlen, verletzen sie ihre eigenen Werte und werden mit negativen Gefühlen bestraft.

 

Ihre Kernbotschaften sind das emotional bewegende Element Ihrer Präsentation: mit ihnen motivieren Sie Ihre Teilnehmer, sich zu ändern, sich Ihre Meinung zu Eigen zu machen, Ihr Produkt zu kaufen. Alles übrige Material der folgenden Schritte gruppiert sich um diese Kernbotschaften herum, um sie zu stützen, zu verdeutlichen, anschaulich hervorzuheben. Alle weiteren Schritte dienen nur der rhetorischen Bearbeitung Ihrer Kernbotschaften! Stimmen Sie Ihre Kernbotschaften wieder mit dem limbischen Kommunikationsmodell auf die Werte Ihrer Teilnehmer ab. Sonst läuft Ihre Argumentation ins Leere.

 

4. Schritt: So beweisen Sie Ihre Kernbotschaften
Welche Argumente, Beweise und Belege empfinden Ihre Teilnehmer als glaubhaft? Welche Überzeugungsstrategie passt? Wem schenken sie Glauben?

Methode:Es gibt nicht das überzeugende Argument oder die überzeugende Beweisführung. Die unterschiedlichen Persönlichkeitstypen empfinden jeweils andere Mittel und Vorgehensweisen überzeugend.

Wie lassen Sie sich überzeugen? Wollen Sie Argumente hören? Wollen Sie ein gutes Gefühl bei der Sache haben? Wollen Sie sehen, dass es funktioniert? Achten Sie mehr auf die Sache oder auf die Person? Brauchen Sie Details oder Überblick? Vertrauen Sie mehr der Theorie oder dem praktischen Tun? Bevorzugen Sie nüchterne Zahlen oder visualisierte Grafiken? Überzeugt Sie eine stringente logische Aussage mit belegbaren Fakten oder beobachten Sie den Redner, die feinen Nuancen der Inkongruenz in der Körpersprache und Stimme? Finden Sie bewährte oder originelle Aspekte überzeugend? Reizt Sie das Ziel oder fürchten Sie das Problem?

Beobachten Sie Ihre Teilnehmer: Was empfinden sie als glaubwürdig? Schätzen sie Zahlen, Daten Fakten? Brauchen sie Referenzen und die Sicherheit, dass Ihre Idee bewährt und sicher ist? Oder ist es wichtiger, einen guten menschlichen Kontakt herzustellen? Oder liebt Ihre Zielgruppe Bilder und Visionen? Oder gar eine Mischung aus allen Überzeugungsstrategien? Auch hier hilft Ihnen das limbische Kommunikationsmodell, die Argumente vorausschauend und präzise auf Ihre Teilnehmer abzustimmen.

5. Schritt: Strategische Anordnung und überzeugende Gliederung
Welche Logik erzeugt Akzeptanz für Ihr Thema? Wie bauen Sie komplexe Argumente auf? Wie viele Ebenen der Gliederung brauchen Sie? Was sagen Sie und was nicht? Womit fangen Sie an? Wie schließen Sie ab? Wie ordnen Sie taktisch an?

Methode: Die Problemlöseformel ist eine Struktur, die immer funktioniert, wenn Sie komplexe Argumente aufbauen. Ihre Logik lautet: Wir-Gefühl schaffen, Problembewusstsein wecken, Sehnsucht nach Lösung erzeugen, Lösung präsentieren, abschließen — und sofort aufhören! Wichtig: Verraten Sie die Lösung nicht zu früh — sonst können Sie keine Spannung aufbauen, Ihre Meinungsgegner haben Zeit, sich in aller Ruhe eine Gegenstrategie zu entwerfen, und sie verlieren an Überzeugungskraft.

6. Schritt: Feinschliff: einleuchtend, anschaulich und fesseln formulieren
Wie verankern Sie Ihre Botschaft im Gehirn Ihrer Teilnehmer? Wie formulieren Sie so, dass die Botschaft verstanden wird, einleuchtet und überzeugt? Wie formulieren Sie anschaulich, lebendig und fesselnd? Wie formulieren Sie kraftvoll? Welche rhetorischen Wirkfiguren helfen Ihnen dabei?

Methode: Machen Sie aus kraftlosen Sätzen Power-Sätze, formulieren Sie Langweiliges faszinierend, und finden Sie das treffende Wort und die passende Formulierung.

7. Schritt: Gelungene Inszenierung und passende Veranstaltungsdramaturgie
Was visualisieren Sie? Wie visualisieren Sie? Wo öffnen Sie Ihre Präsentation für Dialog und Interaktion mit Ihren Teilnehmern? Welche anderen Medien können Sie einsetzen? Welche Aktionen unterstützen Ihr Redeziel? Welche Körpersprache passt? Welche Stimmung? Welches Ambiente?

Methoden: PowerPoint ist nicht die einzige Möglichkeit, Ihren Vortrag medial in Szene zu setzen. Es gibt so viele spannende und überzeugende Methoden wie:

  • spontane Skizzen auf dem Flip-Chart
  • Objekte auf einem Overheadprojektor
  • gestaltete Moderationswände (zum Beispiel Text auf Kärtchen plus laminierte Clip-arts)
  • Körpersprache: etwas zeigen, etwas vormachen (zum Beispiel Hand drehen bei Wendeltreppe)
  • Modelle; Objekte; Produkte
  • Besichtigungen (Präsentation vor Ort halten; Stationen-Präsentation)
  • innere Bilder erzeugen: Stellen Sie sich vor …
  • innere Bilder erzeugen: Metaphern, Vergleiche
  • abfragen der Erwartungen
  • Teilnehmer selbst das Problem/Ziel schildern lassen: Wie erleben Sie die Situation? Welche Ursachen sehen Sie?
  • Abstimmungen; Hand-Hoch-Szenarien
  • die haptische Beschaffenheit Ihrer Produkte, aber auch Ihrer Broschüren/Unterlagen
  • die Teilnehmer mit Ihrem Produkt, dem neuen Formular, das Sie durchsetzten möchten, oder der neuen Software arbeiten lassen
  • Teilnehmer selbst etwas tun lassen: ausfüllen, erleben etc.
  • Zahlen raten, Quiz-Fragen, kleine Wettbewerbe
  • die Gewinner (und die Verlierer) belohnen mit einem Geschenk (Schokolade, Gummibärchen)
  • den Teilnehmern ein Geschenk und somit Gedächtnisanker für zu Hause mitgeben usw.

Halten Sie sich an diese Reihenfolge in der Vorbereitung. Sie macht Sinn und ist vielfach erprobt. Schreiben Sie dann das Manuskript für Ihre Präsentation und zwar so, dass Sie gut damit zurechtkommen. Und dann üben Sie. Üben Sie mit lauter Stimme und wenn möglich vor Publikum. Üben Sie so lange, bis die Präsentation sitzt. Sie werden erleben, wie sich nach und nach ein Gefühl der Sicherheit und Gelassenheit in Ihnen ausbreitetet, und Sie werden anfangen, sich auf Ihren Vortrag und auf Ihr Publikum zu freuen. Und wenn Sie dann bei Ihrer Live-Präsentation in leuchtende Augen sehen, wenn die Teilnehmer Ihnen durch Ihr Nicken wortlos zustimmen, wenn Sie den Applaus Ihrer Zuhörer genießen — dann wissen Sie: Die gründliche und strategische Vorbereitung hat sich gelohnt. Viel Erfolg und viel Freude bei Ihrer nächsten Präsentation!

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