Dein Mindset erschafft deinen Erfolg

Dem Wettbewerb mit eiserner Disziplin begegnen, noch härter und noch mehr arbeiten, um den eigenen Output zu steigern. Da war ich mal. Brachte mich nur bis zu einem gewissen Grad weiter. Weil es verdammt hart ist. Noch dazu fühlt es sich anstrengend und mühselig an. Außerdem schränkt es dich ein, weil dein Gradmesser dein Umfeld ist. Und wenn das nicht weiterkommt, stagnierst du ebenso. Aber beim Weiterkommen, da fängt der Irrsinn schon an.

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Jeder geht in seinemTempo. Vorwärtsgehen finde ich viel schöner. Ich bin unaufhaltbar, wenn mich meine Neugierde leitet. Weil ich es einfach wissen will, wie sich etwas anfühlt. So komme ich viel leichter in die Gänge, erlaube mir die Erfahrung. Weil ich mich nicht überwinden muss, da ich mir eine Situation nicht schwerer rede.

Damit schaffte ich den Sprung in die Selbstständigkeit, weil mein Calling viel stärker war, als darauf warten zu können, dass mir mal jemand eine Chance zur Anstellung gab. Denn ich wechselte von der strategischen Markenkommunikation in den People-and-Culture-Bereich. Ich spreche vor Hunderten von Leuten, weil ich mir vorstelle, wie alle gestärkt das Gute in ihre Teams weitertragen. Es geht dann nicht um mich, sondern um den positiven Effekt durch mein Tun.

Mich begeistert es,
Erfahrung zu sammeln.
Diese kann mir niemand nehmen.

Jede Erfahrung wird zu einem Schatz, der immer in dir bleibt. So wird jede Erfahrung zu einem Gewinn, egal wie sie ausgeht. Erfahrungen als Wachstumsbooster sehen zu können, motiviert mich, neue Erfahrungen zu sammeln. Diese innere Haltung hat es mir zum Beispiel ermöglicht, dass ich auf der Anreise nach Tokio kurzfristig noch Business-Termine angefragt hatte und wenige Tage später von jenen direkt eingeladen wurde, um uns über Leadership und Arbeitskultur auszutauschen. Als weiteres Beispiel hat mir meine offene Haltung gezeigt, wie langjährige Führungskräfte kurz vor der Pensionierung ebenso Veränderungsfreude und Drive wieder entdecken können. Es ist keine Frage des Alters. Es ist eine Frage der inneren Haltung, die darüber entscheidet, welche Erfahrungen wir überhaupt bereit dazu sind die Türe zu öffnen.

Dabei habe ich aufgehört, Menschen zu geben, was sie wollen. Ich habe begonnen, ihnen zu geben, was sie brauchen. So kann ich es auch annehmen, wenn es im Workshop eskaliert oder lautstark wir, wenn Menschen gefrustet und demotiviert sind. Es ist okay. Ich kann Menschen nehmen, wie sie sind. Da ich selbst düstere Tage und Phasen kenne. Das ist normal. Und weil ich Menschen dort abhole und stehen lasse, wo sie sind. Nicht um selbst zufrieden sein zu können, im Sinne von »Oh, die musst du jetzt in Sonnenschein verwandeln«. Nein, ich kann auch mit Wolken arbeiten, wenn sie mitmachen wollen. Genau das ist das Geheimnis. In dem Moment, in dem ich Menschen annehme, wie sie sind, ich sie nicht anders haben will, ihre Stimmung nicht anders haben will, in dem Moment kommen sie auf mich zu. Öffnen sich peu à peu. Weil sie spüren, dass ich ihnen wertfrei und ohne Erwartungen begegne.

Der Schlüssel liegt in mir: erwartungsfrei Menschen zu begegnen.

Das setzt voraus, dass ich das bei mir selbst auch mache. Es ist okay, wenn ich nicht täglich hundert Prozent fit bin. Wenn ich nicht lächle, wenn mir nicht danach ist. Eine kleine Metapher dazu aus der Pflanzenwelt: Inneres Wachstum braucht den Schlamm aka die unangenehmen Erfahrungen. Es braucht Zeit, bis der Abfall sich zersetzt hat, bis er sich positiv in etwas Nützliches verwandelt hat. Verarbeitet als Humus den Boden wieder nähren kann. Den Sinn dieser unangenehmen Situationen im Voraus zu erkennen, zeugt von der Größe deines Mindsets. Wie weit du denken kannst. Wie weit du deinen Horizont eröffnest.

Rock your Work: Harte Nüsse

»Wow, die harten Nüsse hast du echt geknackt. Das hätte ich nie gedacht, dass die Direktoren so begeistert sein werden. Wie hast du das gemacht, Sarah?« Nach intensiver Führungskräfte-Gruppenbegleitung bekam ich das als Feedback meines Auftraggebers. Ich wusste nicht, was für Ranghohe dabei gewesen waren. Bei meinen Seminaren sind mir die Rollen nicht wichtig. Denn ich will, dass sich jede wohlfühlt. Jede meine volle Aufmerksamkeit bekommt. Wenn alle sich wohlfühlen sollen, gilt jedem die gleiche Aufmerksamkeit. Dann machen Rollen keinen Unterschied. Weil jeder Mensch gleich viel wert ist. Ich muss daher nicht wissen, dass Person X mehr Verantwortung innehat oder mehr Personen führt als Person Y. Für mich sind alles Menschen.

Das ist meine Haltung. Ganz egal, wo sie im Berufsleben stehen, ob Vorstandsvorsitzende oder frisch in der Führung eines Teams. Oder jemand, der den Raum sauber hält und alles vorbereitet: jeder hat den gleichen Respekt verdient. Diese würdevolle Haltung ist meine Basis. Die muss man sich nicht verdienen. Die bekommt jeder. Auch wenn er einen schlechten Tag hat. Es ist okay. Ich bin ebenso dankbar, wenn ich es nicht schaffe, zu lächeln oder mich in Schale zu werfen, und mich die Menschen trotzdem gut beraten und im Geschäft würdevoll behandeln.

Deine Würde und dein Wert hängen nicht von deinem Äußeren oder deinen Leistungen ab. Deine Würde und dein Wert sind unverhandelbar und immer da.

Dies ist mir von meinem Spontantrip nach Tokio 2024 so eindrücklich in Erinnerung geblieben. Diese nonverbale würdevolle Haltung allen Menschen gegenüber. Ich fühlte mich pudelwohl dort. Das ist völlig mein Vibe. Das zieht mich an. Menschen, die andere achten. Die andere wertvoll behandeln. Denn du bist wertvoll, egal was dir geschehen, gelungen oder nicht gelungen oder passiert ist. Ob deine Karriere stagniert oder floriert. Ob sie dich nach oben katapultiert oder in den Wahnsinn treibt. Egal ob als CEO oder als Recyclingfahrerin. Du bist wichtig. Deine Aufgabe ist wichtig. Führe sie stolz aus, erkenne den Mehrwert an, den du damit erschaffst.

Arbeitskultur-Power-Tipp: Mind-Setting

Wer willst du sein als arbeitender Mensch? Was für ein Mindset brauchst du, um das zu erreichen, und zwar auf die Art und Weise, auf die du Lust hast? Willst du wirklich hart arbeiten? Oder ist das nur das Mindset von Menschen, die es nie anders kennengelernt haben? Willst du andere benutzen oder ihnen etwas vormachen? Oder willst du mit all deinen Ecken und Kanten wachsen und Freude an deinem beruflichen Weg haben? Je offener deine innere Haltung, desto unlimitierter werden deine Möglichkeiten sein. Desto wohltuender dein Weg. Weil du jeden Schritt als wichtig erachtest. Und nicht ein Praktikum, einen Hilfsjob oder deine Branche als geringwertig ansiehst. Sei stolz, wie weit du gekommen bist. Sei stolz auf jede einzelne Aufgabe, die du machst. Sie lehrt dich nur so viel, wie du sie schätzen kannst. Sie ist dein Sprungbrett für alles Weitere, das wartet, von dir entdeckt zu werden.

Falls du noch nicht da bist, wo du sein willst, will ich dir noch zwei extrastarke Gedanken mitgeben: Erstens: Du bist genau dort, wo du sein sollst. Sprich, du kannst ganz viel mitnehmen, wenn du bewusst um dich herum wahrnimmst, was geschieht. Du kannst nicht nur aus positiven Beispielen etwas mitnehmen. Am meisten lernen wir aus den unangenehmen, negativen Situationen. Diese brennen sich so tief in unser Gedächtnis ein, weil Schmerz zu vermeiden evolutionär bedingt den größeren Lerneffekt und die stärkere Erinnerung hervorruft.

Zweitens: Glaubst du wirklich, dass du das, was du dir wünschst, verdient hast? Es kann sein, dass du innerlich noch gar nicht bereit bist, sprich dein Mindset noch nicht dort ist, um das in dein Work Life zu lassen, nach dem du dich sehnst. Ich sehnte mich so sehr nach Wertschätzung und danach, gesehen und gefördert zu werden. Aber als ich merkte, dass ich selbst nicht bereit war, in mich zu investieren, mich selbst so wertzuschätzen in dem, was ich tat, hatte ich eine Führungskraft, die mir genau dieses Innenleben im Außen spiegelte. Sie triggerte mich so stark, bis ich erkannte, dass ich der Schlüssel bin, um die erfahrene mangelnde Wertschätzung ins Positive zu verwandeln. Andere Menschen sind nur unsere Lehrerinnen. Sie weisen uns auf wunde Stellen hin, die wir selbst noch heilen dürfen. Leider triggern sie uns so stark, dass wir hochexplosiv reagieren. Mit Wut, mit Angst, mit Neid, mit Distanz – aus reinem Selbstschutz. Das ist völlig normal.

Wenn du noch nicht dort bist, wo du hinwillst, prüfe dein Mindset. Justiere deine Gedanken, als ob du heute schon die Person wärst, die du sein willst.

Das heißt nicht, ein großes Ego zu haben oder ein großes Auto zu fahren. Das heißt vielmehr: deine innere Einstellung so zu kalibrieren, dass du all das Gute wahrnehmen kannst. Denn das Gute ist schon in dieser Arbeitswelt. Das Gute ist schon in dir. Es wartet nur, von dir entdeckt zu werden. Hol raus, was in dir steckt. Zeig dich der Welt. Wertschätze, was du hast. Beginne mit dem, was du hast. Sieh dich selbst, dass du schon besitzt, was du dir wünschst. Die Stelle, die Kundinnen, den Umsatz, die Verantwortung. Wie fühlt sich das an? Falls du dich noch etwas unwohl bei dem Gedanken fühlst, dann arbeite zuerst noch an deinem Mindset. Verinnerliche das Neue mit Bildern, mit positiven Gefühlen und schenke dir die Erlaubnis: Du darfst das alles haben. Du kannst das alles.

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